Es seien die hohen Werte, die Amerika einst groß gemacht haben, erinnert Akademiedirektor Prälat Dr. Peter Klasvogt, als er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wertedialogs in Schwerte begrüßt: Jene Werte, die bereits in der Unabhängigkeitserklärung festgehalten worden seien. Auch Religion und Glaube gehörten dazu. Dass die amerikanischen Werte angesichts des jüngsten Wahlkampfes ins Wanken geraten sind, lässt der Anlass dieses Wertedialogs mit Elmar Theveßen vermuten. „Wir sind gespannt auf Ihre Einsichten und Ausblicke“, kündigte der Akademiedirektor den ZDF-Korrespondenten an, „ob es den Amerikanern gelingen wird, zu den Werten zurückzukehren, die sie einst zu dieser großen Nation gemacht haben.“
Es wäre allerdings kein Dialog, wenn Elmar Theveßen nicht zunächst die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort die entscheidende Abstimmung simulieren ließe. Das Ergebnis etwa 50:50. Anders sei die Umfrage des Deutschen Politikbarometers ausgefallen, informiert der Fernseh-Profi. Hier vermuteten 70 Prozent, dass Kamala Harris neue US-Präsidentin werden würde. Trump als Präsident – dieses Szenario hätten nur 30 Prozent der Befragten vorausgesehen. Angesichts des Wahlsystems in den USA und den Swing-States, zu Deutsch „schaukelnde Staaten“, in denen das potenzielle Wahlergebnis weniger klar vorhersehbar ist als in anderen Staaten, sei ein so klares Wahlergebnis längst nicht sicher.
Dokumentation verleiht US-Bürgern eine Stimme
Dass die US-Wahl jedoch auch für die Menschen in Deutschland entscheidend ist, stellte Theveßen sogleich klar: „Das Transatlantische Wertesystem ist das erfolgreichste Experiment bezogen auf Demokratie und Gemeinschaft in der gesamten Menschheitsgeschichte.“ Um das „gespaltene“ Amerika auch den Menschen in Deutschland zu offenbaren, hat sich Elmar Theveßen gemeinsam mit seinem Team auf den Weg gemacht. Mit dem Wohnmobil durchreisten sie zahlreiche Bundesstaaten, legten 9.000 Kilometer in dreieinhalb Wochen zurück. Das Fazit des Journalisten vorweg: Die Sehnsucht der Menschen nach einem einigen Amerika sei nicht stark genug, um die vorhandenen Gräben zu überwinden. Amerika befinde sich auf einer Reise ins Ungewisse.