Erzbischof Dr. Bentz unterstrich, es brauche eine neue Sensibilität für Sprache, Sprache verrohe nicht nur in Extremsituationen wie Krieg und Besatzung, sie verrohe auch im täglichen Leben mit der Alltagssprache und mit dem medialen Umgang. „Worte sind nie nur harmlos“, betonte der Paderborner Erzbischof. „Das ‚Wort‘ fordert Verant-Wort-ung. Gerade von uns Christen, die wir unseren Glauben und unsere Hoffnung auf dieses fleischgewordene Wort Gottes und sein frohmachendes Wort des Evangeliums bauen“, mahnte Erzbischof Dr. Bentz.
Mit dem Kind in der Krippe spreche Gott ein neues Wort in die Welt, entfaltete Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seiner Predigt im Hohen Dom. „Gerade jetzt, angesichts unsrer Sprachlosigkeit über das Geschehen in Magdeburg, ist Weihnachten ein solches Wort, das wir uns nicht selbst sagen, sondern das uns zugesprochen wird: Die Engel auf den Feldern von Bethlehem sprechen in die Nacht hinein ‚Fürchtet Euch nicht! Euch ist der Retter geboren. Er ist der Heiland. Der Retter.‘“ Es sei ein Wort „von oben“, von Engeln ausgesprochen, „aus uns selbst heraus, wären wir zu einem solchen Wort nicht fähig“. Weihnachten sei ein „fleischgewordenes Wort“, Gottes Wort an die Welt. Damit zeige Gott: „Die Welt ist mir nicht egal. Du, Mensch, bist mir nicht egal!“. Der Paderborner Erzbischof bekräftigte: „Im ‚Wort‘, das Gott in Jesus Christus zum Menschen spricht, steckt nicht nur eine Zusage, in ihm zeigt Gott nicht nur, wer er selbst ist. In diesem Wort steckt auch ‚Ver-ant-Wort-ung‘, unsere Antwort auf dieses Wort“.