Flagge zeigen
Die Christians For Future engagieren sich als Teil der For-Future-Bewegung für Klimagerechtigkeit – auch Vertreter von Paderborn For Future und Parents For Future waren bei der Übergabe des Forderungspapiers im Generalvikariat dabei. „Wie kann die Gesellschaft in Sachen Klimaschutz aktiv in den Wandel kommen und welche Rolle kann die Kirche als wichtiger Teil der Gesellschaft dabei spiele?“, fragte Dr. Franz-Josef Klausdeinken zu Beginn der Übergabe. Die Kirchen müssten zu „prophetischen Stimmen“ werden, „sich sichtbar einmischen und Flagge zeigen“, erläuterte er den ersten Teil der CFF-Forderungen. Dazu zählen die Unterstützung der For-Future-Bewegung und der regelmäßige Austausch mit ihr. Kirchenleitungen müssten national und regional auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam machen, etwa durch Teilnahme an den Klimastreik-Demonstrationen. Das persönliche Gespräch mit der Politik sowie eine stärkere internationale ökumenische Zusammenarbeit und weltkirchliche Solidarität müssten feste Punkte auf der Klima-Agenda der Kirchen sein.
Handeln umstellen und Bewusstsein wandeln
Der zweite Block der Forderungen zielt auf die Umstellung des kirchlichen Handelns – vor allem auf das Erreichen von Klimaneutralität bis 2030. Die Christians For Future fordern außerdem von den Kirchen, deren land- und forstwirtschaftliche Flächen bis 2035 klimapositiv zu bewirtschaften und bei der Geldanlage auf Investments in Kohle, Öl und Gas zu verzichten. Es sollen deutlich mehr Stellen im Umwelt- und Klimabereich sowie eine Kompetenzstelle Klimaneutralität auf nationaler Ebene geschaffen werden.
Im letzten, mit „Bewusstseinswandel“ überschriebenen Teil des Papiers werden Kooperationen gefordert, um sich gemeinsam für Klimagerechtigkeit stark zu machen. Die Kirchenleitungen sollen sicherstellen, dass das „dringende Handeln zur Bewahrung der Schöpfung in der pastoralen Arbeit und Ausbildung grundgelegt ist“. Schöpfungsverantwortung in Liturgie und Spiritualität soll gefördert werden.
Klimaschutz strategisch in Pastoral verankern
Von Seiten des Erzbischöflichen Generalvikariates Paderborn nahm auch Dr. Annegret Meyer aus der Prozessleitung des Diözesanen Weges 2030+ des Erzbistums Paderborn an dem Treffen teil. Sie betonte, dass die Forderungen wichtige Impulse seien, um das Klimaschutzkonzept im Erzbistum weiter zu konkretisieren: „Wir werden das Thema beim Diözesanen Weg 2030+ deutlich setzen und in die strategische Ausrichtung der Pastoral einbauen.“
Michael Peine aus dem Team Klimaschutz informierte darüber, mit welchen Maßnahmen das Erzbistum Paderborn daran arbeitet, seinen CO2-Fußabdrucks zu reduzieren. Maximilian Schultes, im Generalvikariat zuständig für dialogische Pastoral, stellte zwei Projekte vor, mit denen sich das Erzbistum aktiv für eine nachhaltige und globalgerechte Lebensweise einsetzt: Durch das Zertifizierungssystem und Nachhaltigkeitsnetzwerk „Faire Gemeinde“ (www.faire-gemeinde.de) werden kirchliche Gruppen und Einrichtungen zu ökofairen Veränderungen angeregt. Daneben engagiert sich das Erzbistum in der Durchführung des 5. Ökumenischen Pilgerweges für Klimagerechtigkeit (www.klimapilgern.de).
Auch der Vorsitzende des BDKJ-Diözesanverbandes, Jan Hilkenbach, zugleich Vorsitzender des Diözesankomitees, sowie BDKJ-Seelsorgerin Helena Schmidt, gleichzeitig Referentin in der Katholischen Hochschulgemeinde Paderborn, waren bei der Übergabe der Forderungen dabei. Beide formulierten ihre Anliegen: mehr Klimaschutz für junge Menschen und in der Kirche selbst.