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Ein “katholischer Blick” auf die Welt

Themenspecial "Große Pläne": Die neue DOM-Redaktion richtet die Bistumszeitung neu aus

Themenspecial “Große Pläne”: Die neue DOM-Redaktion richtet die Bistumszeitung neu aus

„Wir berichten nicht in erster Linie über die katholische Kirche“, sagt Claudia Auffenberg, seit Januar neue Chefredakteurin der Bistumszeitung DER DOM. „Unser zentrales Thema ist die Frohe Botschaft.“ Das sei ein bisschen so, wie bei der Apothekenumschau, erklärt sie diese vielleicht überraschende Feststellung. „Diese berichtet ja auch nicht in erster Linie über Apotheken, sondern hat Gesundheit als großes Thema.“

Anfang des Jahres 2020 hat ein neues Kapitel in der DOM-Geschichte begonnen. Neu sind nicht nur die fest angestellte Redaktion, das bessere Papier und ein aufgeräumtes Layout. Die neue Redaktion setzt auch andere inhaltliche Akzente: „Wir wollen thematisch offener werden und einen katholischen Blick auf die Welt werfen“, so Auffenberg. „Für uns sind alle Themen interessant, die Christen als Christen beschäftigen. Die können auch aus Gesellschaft, Politik oder Kultur kommen.“

Greifbar sind die Veränderungen jetzt schon in einigen neuen Rubriken wie den Porträts „Menschen im Erzbistum“, wo ganz unterschiedliche Personen Antwort auf die Frage „Wozu sind Sie da?“ geben. Einen größeren Raum erhalten außerdem Kommentare und Karikaturen. Die „Gedanken zum Evangelium“ verfasst jetzt ein Team um Professorin Dr. Christiane Koch von der KatHO in Paderborn mit einer stärker bibelwissenschaftlichen Ausrichtung.

Eine Umfrage brachte wichtige Erkenntnisse

Grundlage dieser Veränderungen ist eine im vergangenen Jahr durchgeführte Umfrage unter den Leserinnen und Lesern. „Unsere Leserschaft wollte eine wahrhaftigere Berichterstattung“, sagt Andreas Wiedenhaus, seit Januar Chef vom Dienst der Bistumszeitung, zu den Ergebnissen. „Sie haben sich auch gewünscht, dass Frauen stärker berücksichtigt werden und Geistliche weniger häufig im Mittelpunkt stehen.”

Die Reaktionen auf den neuen DOM seien nun überwiegend positiv. „Viele Leserinnen und Leser bedanken sich. Bezüglich des Layouts gibt es natürlich unterschiedliche Meinungen, wie das immer so ist.“

Apropos Leserschaft: Nach der Umfrage hat die DOM-Redaktion von dieser ein klareres Bild. „Im Prinzip ist das die Konzilsgeneration, die jetzt zur Altersgruppe Ü 60 gehört“, beschreibt Claudia Auffenberg. „Es handelt sich um engagierte und reflektierte Menschen, die die Hoffnung mit Blick auf die Kirche noch nicht aufgegeben haben und für die der Synodale Weg sehr wichtig ist. Das merkt man in vielen Gesprächen. Und geradezu überwältigend war die große Treue gegenüber dem Dom, die sie dabei ausgedrückt haben.“

Die DOM-Redaktion hat für die Zukunft durchaus auch weitere Zielgruppen im Blick: „Wir denken da zum Beispiel an die Mitglieder in den Gremien wie Pfarrgemeinderat oder Verwaltungsrat“, so Wiedenhaus. „Unser Ziel ist es, dass diese Menschen, die in der Kirche engagiert sind, durch den Dom einen hohen Nutzfaktor und vielleicht auch ein Forum für ihre Anliegen haben.“

Zuversichtlicher Blick in die Zukunft

Natürlich ist eine solche Veränderung ein Prozess. „Wir müssen auch erst einmal Routine entwickeln“, so Claudia Auffenberg. „Der ganze Workflow unserer Arbeit hat sich verändert. Zum Beispiel bauen wir die Seiten nicht mehr selbst, das übernimmt jetzt die Mediengestaltung im Haus. Aber es macht großen Spaß, eine Zeitung gemeinsam im Team zu erarbeiten und zum Beispiel auch Termine gemeinsam wahrzunehmen.“ Komplettiert wird das Team durch Julia Hollwedel als fest angestellte Redakteurin und einen Kreis freiberuflicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Mit dieser Ausgangslage blickt die neue DOM-Redaktion zuversichtlich in die Zukunft: „Das Ende der gedruckten Zeitschrift ist noch nicht gekommen“, ist sich Claudia Auffenberg sicher. „Es gibt immer noch Menschen, die das Angebot zu schätzen wissen: ein Angebot, das zu ihnen nach Hause kommt und für das man sich Zeit nehmen muss.”

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