Das Heilige Jahr hat eine lange Tradition in der katholischen Kirche und dient dazu, den Glauben der Menschen zu stärken und sie zu einem tieferen Leben im Einklang mit christlichen Werten zu ermutigen. Das erste Heilige Jahr hat Papst Bonifatius VIII. im Jahr 1300 ausgerufen. Zunächst sollte es alle 100 Jahre stattfinden. Seit 1470 finden Heilige Jahre alle 25 Jahre statt.
Zentrale Elemente der Heiligen Jahre sind die Pilgerfahrt nach Rom und das Durchschreiten der Heiligen Pforten in den vier Hauptbasiliken (Petersdom, Santa Maria Maggiore, Sankt Paul vor den Mauern und Lateran). Für 2025 erwartet die Stadt Rom rund 45 Millionen Pilgerinnen und Pilger, also Gäste aus aller Welt.
Außerordentliche Heilige Jahre
Neben den regulären Heiligen Jahren, die alle 25 Jahre stattfinden, gibt es noch Außerordentliche Heilige Jahre. Diese haben in der Regel einen bestimmten Anlass. Ursprünge dieses Brauchs reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, doch erst seit dem beginnenden 19. Jahrhundert rufen die Päpste häufiger Außerordentliche Heilige Jahre aus.
Das letzte Außerordentliche Heilige Jahr war das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ von Dezember 2015 bis November 2016. Papst Franziskus wollte damit „die zentrale Botschaft des Evangeliums für alle Menschen zu allen Zeiten“ vor Augen führen: Die Barmherzigkeit Gottes, die die Menschen wiederum zu Barmherzigkeit untereinander aufruft. Anlass des Außerordentlichen Heiligen Jahres war der 50. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Vatikanischen Konzils am 8. Dezember 1965.