In vielen Regionen Europas ist es Brauch, in der Osternacht oder am Abend des Ostersonntages ein großes Feuer zu entzünden, das Osterfeuer. Das hat einen kirchlichen Hintergrund: Das Feuer symbolisiert das Licht, das Christus mit seiner Auferstehung in die Welt gebracht hat. Deshalb beginnt die kirchliche Osternacht mit einem Feuer, das gesegnet wird. An diesem Osterfeuer wird die Osterkerze entzündet, die mit dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi“ („Licht Christi“) in die dunkle Kirche getragen wird. Viele Gläubige nehmen das Licht der Osterkerze mit nach Hause und tragen so die Botschaft von der Auferstehung Jesu weiter.
„Das Grab ist leer, der Held erwacht“– Das ist der Ruf, der am Ostermorgen erklingt. Ostern ist das Fest der Auferstehung Jesu. Die Kirche feierte das Osterfest ursprünglich nur an einem einzigen Tag. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dann das österliche Triduum – die dreitägige Feier des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi. Die Gottesdienste von Gründonnerstag bis Ostersonntag bilden zusammen eine einzige Feier.
Seit dem Jahr 325 wird das Osterfest in der ganzen Kirche am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond gefeiert. Durch diese mondphasenabhängige Regelung schwankt der Ostertermin zwischen dem 22. März und 25. April.
Was ist an Ostersonntag laut Bibel passiert?
Nach der Kreuzigung Jesu wurde sein Leichnam vom Kreuz abgenommen und in ein Grab gelegt, das mit einem Stein verschlossen wurde. Als am Morgen nach dem Sabbat, also am Sonntagmorgen, Maria aus Magdala zum Grab geht, ist der Stein weggewälzt und das Grab leer. Der Leichnam Jesu ist nicht mehr da. Maria eilt zu den Jüngern Jesu und verkündet ihnen die Botschaft vom leeren Grab. Dabei begegnet sie dem auferstandenen Jesus. Auch die Jünger Jesu, die nach seinem Tod alle Hoffnung verloren hatten, begegnen selbst dem Auferstandenen und werden so zu Zeugen der Auferstehung.