Durch das Sakrament der Weihe tritt eine Person in den geistlichen Stand. Die katholische Kirche kennt drei Stufen der Weihe: die Weihe zum Diakon, die Weihe zum Priester und die Weihe zum Bischof. In allen drei Weihestufen wird das Sakrament vom Bischof gespendet: durch schweigende Handauflegung und das Weihegebet. Weitere Symbole sind bei der Diakonenweihe das Überreichen des Evangeliars, bei der Priesterweihe die Salbung mit Chrisam sowie die Überreichung von Brot und Wein für die Eucharistiefeier, bei der Bischofsweihe die Salbung mit Chrisam, die Überreichung des Evangeliars sowie der bischöflichen Insignien (Mitra, Stab, Bischofsring, Brustkreuz). Bischöfe dürfen nur mit Erlaubnis des Papstes, Priester und Diakone nur mit Erlaubnis des Diözesanbischofs oder Ordensoberen geweiht werden.
Ein biblisches Fundament für diese Praxis findet sich in der Apostelgeschichte (Apg 6): Dort wird erzählt, wie die zwölf Apostel Männer durch Handauflegung zu ihren Vertretern und zu Vorstehern in den einzelnen Gemeinden ernannten. Dieses Bild ist Ursprung dessen, was die katholische Kirche apostolische Sukzession nennt: Von den Aposteln an wurde die Vollmacht, die Frohe Botschaft in die Gemeinden weiterzutragen, ununterbrochen weitergegeben – bis heute. Heute liegt die Vollmacht der Apostel bei den Bischöfen, die in ihren Diözesen Priester weihen. Diese unterstützen den Bischof in seinem Dienst, indem sie die Gemeinden leiten, Sakramente feiern oder seelsorgerische Dienste leisten.
Der Bischof weiht auch Diakone, damit sie ihn beim Dienst an den Bedürftigen der jeweiligen Gemeinde unterstützen. Diese Weihe verpflichtet denjenigen, der sie empfängt, zum Zölibat. Ausnahme sind die Ständigen Diakone, die vor ihrer Weihe in den Stand der Ehe treten können.
Durch das Weihesakrament tritt der Geweihte in eine besondere Nähe zu Jesus. Diese geht so weit, dass er „in persona Christi“ handelt, wenn er zum Beispiel die Eucharistie feiert oder das Sakrament der Buße spendet. Nicht der Priester vollzieht die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, nicht der Priester vergibt einem Beichtenden die Sünde. Vielmehr ist es Jesus Christus, der durch den Priester handelt.