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Erzbistum Paderborn
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© Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Spurensuche

Verschiedene Epochen der Kunstgeschichte spiegeln sich im Erzbistum Paderborn wider. Wir laden Sie zu einer Spurensuche bedeutsamer Kunstwerke zwischen Siegen und Minden, östlichem Ruhrgebiet sowie Paderborn und seinem Hinterland bis zur hessischen Grenze ein. Lassen Sie sich begeistern von Kunstwerken und architektonisch ausgezeichneten Gebäuden und begeben Sie sich mit auf eine Zeitreise vom 11. Jahrhundert bis zur heutigen Moderne. Die Kunstwerke sind unterteilt in ihre Epochen, die wichtigsten Arbeiten zur Einordnung mit Stichworten versehen.

11. Jahrhundert bis heute

Das Diözesanmuseum bietet Kunst aus 11 Jahrhunderten und ist ein Ort international beachteter Sonderausstellungen. Die Kunstwerke kommen aus verschiedenen Epochen.

Hohes Mittelalter: Imad-Madonna, Tragaltäre, Leuchterfuß Schmallenberg-Oberkirchen, Weihrauchfässer Hohenwepel, Menne.

Kunstwerke Gotik: Monstranz aus Körbecke, Monstranz aus Huckarde, Pietà aus Stockum, Fröndenberger Kruzifix.

Kunstwerke Barock: Libori-Schrein (1627), Libori-Festaltar (1736), Hl. Rochus Theodor Gröninger, Madonna auf der Wolkenbank (Liborius-Kapelle Dom Paderborn), Verkündigung von Josef-Anton Stratmann.

Kunstwerke des 19. Jahrhunderts: Grabeschristus Overbeck.

Kunstwerke zeitgenössisch: Bernd Ikemann, Triptychon; Inge Höher: Nach der Kreuzabnahme; Christoph Brech: Trapasso.

Frühes Mittelalter/Romanik

Die Werke des Frühen Mittelalters und der Romanik entstanden zwischen dem 8.- und 12. Jahrhundert. Die Zeit war geprägt durch die Ausbreitung des Christentums in Westeuropa, Bischöfe waren eine “bestimmende Kraft” in dieser Zeit. Es entstanden erste Steingebäude. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung verschiedener Gebäude oder Kunstwerke dieser Zeit aus dem Erzbistum Paderborn mit Stichworten zur Bedeutung.

© Fabian Junge / Shutterstock.com
© Fabian Junge / Shutterstock.com

Frühes Mittelalter / Romanik: 8. bis frühes 12. Jahrhundert

Die heute als Pfarrkirche genutzte ehemalige Stiftskirche stammt aus karolingischer Zeit und wurde barockzeitlich erneuert.

Das Welterbe Corvey bietet gleich drei Besondersheiten: das karolingische Westwerk, die barockzeitlich erneute Kirche und das Grabmal von Hoffmann von Fallersleben.

Einzig vollständig erhaltenes Bauwerk Paderborns aus dem 11. Jahrhundert; Aufbewahrungsort der Reichsinsignien, wenn der mittelalterliche Herrscher in Paderborn weilte; gehört zum mittelalterlichen Ensemble aus Dom und Kaiserpfalz

Im romanischen Dom St. Patrokli befindet sich im Westwerk eine eigene Schatzkammer. Die Hauptweihe der Stiftskirche ist im Jahre 1166 dokumentiert. Besonders sehenswert sind die Deckenmalereien im Marienchor sowie das berühmte Wurzel Jesse Fenster, ein Zeugnis früher Glasmalerei.

Die Kapelle in unmittelbarer Nähe zum Patrokli-Dom ist eine zweischiffige romanische Hallenkirche mit romanischer Raumfassung sowie dem Altarbild Konrad von Soest.

Die Kirche St. Cyriacus in Berghausen besticht durch zahlreiche Wandmalereien.

In einer der „Urpfarreien des Sauerlandes“ steht die Kirche St. Peter und Paul. Schon in heidnischer Zeit war Wormbach eine Kultstätte. In der spätromanischen Hallenkirche ist die Ausmalung mit Tierkreiszeichen berühmt.

Bedeutendes Kunstwerk in der St. Martinus -Kirche ist das Reliquienkruzifix aus Eichenholz, das um 1080 in Köln geschnitzt wurde.

Der älteste Teil der bestehenden romanischen Kirche St. Kilian ist der um 1100 errichtete und um 1200 erhöhte Turm. Das Schiff und der Chor wurden im dritten Drittel des 12. Jahrhunderts errichtet.

Das Werler Gnadenbild ist sowohl für die Frömmigkeits- als auch für die Kunstgeschichte von großer Bedeutung. Es gehört zur Gruppe der sogenannten „Ringpfostenmadonnen“

Gotik

Das Zeitalter der Gotik ist eingestuft von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis um 1500. Filigrane Bauwerke mit Spitzbögen sind typisch. Es bildet sich ein europäisches Netzwerk auf der Ebene des Adels und der Kunsthandwerker.

© Sabrina Voss / Erzbistum Paderborn
© Sabrina Voss / Erzbistum Paderborn

Gotik: Mitte 12. Jahrhunderts bis um 1500

Der Paderborner Hohe Dom wird der Frühgotik zugeschrieben. Die gotische Halle stammt aus dem 13.  Jahrhundert und wurde nach dem 2. Weltkrieg erneuert.

Der Mindener Dom zählt zu den schönsten gotischen Hallenkirchen des 13. Jahrhunderts in Deutschland. Besonders erwähnenswert sind das berühmte Mindener Kreuz aus romanischer Zeit (um 1070), das spätromanische Apostelfries im südlichen Querhaus (um 1270), der Heilig-Geist-Altar im nördlichen Querhaus (ca. 1625) und die silberne Madonna (13. Jahrhundert) . Weitere Kunstschätze von überregionaler Bedeutung und hohem Wert können in der Domschatzkammer besichtigt werden.

Die katholische Kirche St. Nikolaus in Obermarsberg wurde 1247 erstmals erwähnt und zählt zu den bedeutendsten Bauten der frühen Gotik Westfalens.

Das Hochaltarretabel Derick Baegert ist das bedeutendste Kunstwerk in der Dortmund Propstei.

Der Antwerpener Schnitzaltar in der Pfarrkirche St. Lambertus ist ein besonders sehenswerter Klapp-Altar. Er stammt aus der Zeit 1500 bis 1530 n. Chr. und zählt zu den berühmtesten flandrischen Schnitzaltären der Spätgotik.

In der Arnsberger Propsteikirche St. Laurentius beeindruckt die gotische Hallenkirche. Ausgrabungen brachten die ausgemalte Grabkammer Gottfried von Arnsberg zu Tage. Der LWL hat die Öffnung der Tumba filmisch begleitet

Barockaltäre von Christofel Papen schmücken die St. Cyriakus-Kirche in Geseke.

Bedeutende Kunstdenkmäler aus Gotik und Renaissance zieren das Gotteshaus. Ein mächtiger Barockaltar von Johann Conrad Schlaun wurde 1882 durch einen neugotischen Hochaltar ersetzt.

Die Drüggelter Kapelle ist eine Kapelle in der Gemeinde Möhnesee. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und wird oft als “Kopie der Grabeskirche in Jerusalem” bezeichnet.

Die gotische Klosterkirche mit barocker Ausstattung kann zudem auf eine besondere Orgel verweisen. Das Besondere an der Orgel in Oelinghausen ist, dass die meisten Pfeifen seit 1599 beziehungsweise 1717 unverändert erhalten blieben. Die Stimmen von 1599 sind dabei besonders bemerkenswert, weil sie in dieser Form in Deutschland und dem benachbarten Ausland kaum noch zu finden sind.

Barock

Das Zeitalter des Barock – von 1600 bis 1750 – ist bestimmt durch lichtdurchflutete Räume, pompöse Wandgemälde und gedrehte Säulen. Die Kunstwerke zeigen sich in satten Farben und mit einer kräftigen Schwere.

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Barock: 1600 bis 1750

Der Grund­stein der heu­ti­gen Markt­kir­che wurde 1682 durch Fürst­bi­schof Ferdinand von Fürstenberg ge­legt. Die Pläne für den Bau stam­men vom Jesuiten-Laienbruder Anton Hülse. Nach nur zehn­jäh­ri­ger Bau­zeit wurde sie am 14. Sep­tem­ber 1692 als Jesuitenkirche ge­weiht. Die Kir­che war schon bei ihrer Grün­dung Universitäts- und Gym­na­si­al­kir­che.

Die Kirche Maria Immaculata in Büren ist ein überragendes Meisterwerk des spätbarocken Kirchbau des 18. Jahrhunderts.

St. Katharina wurde von 1716 bis 1718 nach Plänen von Johann Conrad Schlaun errichtet. Schlaun war ein deutscher Baumeister, Architekt und Militär des Barock.

Die in den Jahren 1742 bis 1748 erbaute Klosterkirche gehört zum barocken Kirchbau und ist reichtlich mit Kunstwerken ausgestattet. Besondere Atmosphäre verleiht auch die schöne Lage im Wald.

Der schlichte Saalbau des gotisierenden Barocks wurde 1722 errichtet. Auch von außen ist die Kirche ein Hingucker, weil sie von weithin sichtbar auf einem Berg thront.

Die kath. Kirchengemeinde Jakobus der Ältere unterhält die barocke ehemalige Abteikirche als Pfarrkirche. Auf der historischen Orgel (Hans Hermann Janssen) von 1736/38 werden viel beachtete Orgelkonzerte mit renommierten Organisten veranstaltet.

Historismus

Historismus ist die Zeit im 19. Jahrhundert, in der sich Künstler und Künstlerinnen zurück auf die Romanik und die Gotik besannen. Neoromanik/Neogotik sind Kunstrichtungen dieser Zeit.

© Erzbistum Paderborn
© Erzbistum Paderborn

Historismus: 19. Jahrhundert

Eine stattliche neugotische Kirche von Arnold Güldenpfennig, der in Warburg geboren wurde und als Architekt hauptsächlich auf dem Gebiet des katholischen Sakralbaus aktiv war.

Die neuromanische Querhausbasilika wurde unter der Bauleitung von Arnold Güldenpfennig aus lokalem Sandstein errichtet. Ein Güldenpfennig-Bau mit reicher originaler Ausstattung: figürliche Wandmalereien, Bleiglasfenster, Orgel von 1894, Altäre aus dem späten 19. Jahrhundert.

Die im Volksmund Kiliansdom genannte Kirche ist eine neugotische Hallenkirche von Joseph Buchkremer (Architekt und ehemaliger Aachener Dombaumeister). Sehenswert ist das Triumphkreuz aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Im 19. Jahrhundert war die Kirche St. Blasius zu klein geworden. Nach fast 4-jähriger Planung vom Aachener Dombaumeister Prof. Joseph Buchkremer im neoromanischen Stil gestaltet und von Baumeister Plassmann aus Grevenbrück angebaut, wurde St. Blasius nach Vorbild des Aachener Doms erweitert.

Modern / Zeitgenössisch

Modern – durch die Erfahrungen der Weltkriege geprägte klare aber auch brutalistische Formensprache.

© www.hoffmannfoto.de
© www.hoffmannfoto.de

Modern / Zeitgenössisch

Hier finden sich Arbeiten von Emil Steffan (Architekt spezialisiert auf dem Gebiet Kirchen- und Klosterarchitektur).

Ein umfassender Abriss der Geschichte mit Bildern:

Werke von Rudolf Schwarz (Architekt, Autor, Architekturprofessor, Kirchen- und Städtebauer), der nach 1945 den Wiederaufbau des kriegszerstörten Köln und den katholischen Kirchenbau in Westdeutschland prägte.

Die St. Jodokus Kirche in Bielefeld wurde vom Architektenbüro Norbert Radermacher neugestaltet, angebaut und restauriert.

Auch spätgotisch: Schwarze Madonna und Schrein um 1500

Im Jahr 2012 wurden die Bänke aus der Kirche entfernt, die feiernde Gemeinde sitzt seitdem in einer Art Ellipse um die beiden Orte Altar und Ambo herum. Seit 2017 befindet sich im Chorraum ein begehbares Taufbecken, das eine intensive Form der Taufe als Ganzkörpertaufe ermöglicht.

Das Gemeindezentrum entstand nach einem Entwurf des Architekten Emil Steffann aus Bad Godesberg. Einer seiner Schüler, der spätere Prof. Gisberth M. Hülsmann, zeichnete das Gemeindezentrum nach Steffann’s Entwurf und führte den 1968 begonnenen Bau nach dessen Tod weiter. Am 14. Juni 1970 wurde das Gemeindezentrum fertiggestellt.

Von Dominikus Böhm (Architekt, Kirchenbauer und Hochschullehrer des 20. Jahrhunderts) stammen der Hochaltar, die Kommunionbank, der Taufstein und die Kanzel.

Die innovative Architektur, die zahlreichen Lichteffekte und Medieninstallationen sind gezielt auf die Ideen, Wünsche und Bedürfnisse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgerichtet und von Beginn an in die Planungen mit eingeflossen.

Die künstlerische Gestaltung des Innenraums und Altarraums mit Thematisierung der Himmelsleiter und die Wandmalerei im Chorraum ist von Stefan Pietryga.

Seit 1883 prägt die Liebfrauenkirche die Stadtsilhouette von Dortmund. Da die Gemeinde in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden war, wurde 2008 entschieden, sie mit der Propsteigemeinde zu vereinen und die Kirche in neuer Form zu nutzen. Nach vielen Jahren als lebendige Gemeindekirche wird sie nun als Grabeskirche Liebfrauen zu einem Haus des Abschiednehmens und des Gedenkens genutzt.

Die Neugestaltung des Kirchengebäudes durch die Schilling-Architekten wurde mit dem Preis “Kirche der Zukunft” ausgezeichnet.

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