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Erzbistum Paderborn
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100 Jahre Mission „Ave Maria“ im Südsudan

Ein Zeichen der Hoffnung inmitten von Not und Konflikten: Weihbischof Matthias König, Bischofsvikar für die Aufgaben der Weltkirche und Weltmission, berichtet von seiner Reise zur Jubiläumsfeier der Mission „Ave Maria“ im Südsudan.

Im Dezember 2024 feierte die Missionsstation „Ave Maria“ im Bistum Tombura-Yambio ihr 100-jähriges Bestehen. Die von den Comboni-Missionaren 1924 gegründete Station hat bewegte Zeiten hinter sich – von der Ausweisung ausländischer Missionare in den 1960er-Jahren bis hin zur Übergabe an die Missionsgemeinschaft vom Heiligen Paulus und Maria, Mutter der Kirche (MCSPA) vor etwa 15 Jahren. Heute ist die Station ein Ort des Aufbruchs und der Hoffnung für die Region.

Ein Ort der Bildung und Perspektive

„Es ist beeindruckend, was in ‚Ave Maria‘ entstanden ist“, so Weihbischof König. „Dank vieler Unterstützer aus Deutschland, darunter das Erzbistum Paderborn, wurden hier Schulen aufgebaut, die jungen Menschen eine verlässliche Bildung ermöglichen.“ Besonders erwähnenswert sei die „Franz-Bracht-Sekundarschule“, die von einem verstorbenen Unternehmer aus Erwitte ermöglicht wurde, sowie eine Berufsschule, die dank großzügiger Spenden von einem weiteren Unternehmer aus dem Erzbistum Paderborn jungen Menschen handwerkliche Perspektiven eröffnet. Weihbischof König: „In einem Land, in dem staatliche Schulen oft aufgrund fehlender Gehaltszahlungen ausfallen, ist diese Bildungseinrichtung ein Segen.“

Hoffnung inmitten von Flucht und Gewalt

Die Missionsstation dient auch als Zufluchtsort für Menschen, die vor Stammeskonflikten fliehen. Während der Jubiläumsfeier fanden allein 2.500 Flüchtlinge Schutz auf dem Gelände – mittlerweile sind es schon 4.000. „Die Pfarrei war und ist ein sicherer Ort für diese Menschen“, so König. Neben der spirituellen Unterstützung leisten die Missionare auch praktische Hilfe: sauberes Wasser, Land zur Selbstversorgung und eine kleine Klinik, die die einzige medizinische Versorgung in der Region bietet.

Feierlichkeiten voller Freude

Die Jubiläumsfeierlichkeiten zur 100-Jahr-Feier der Mission „Ave Maria“ waren auf mehrere Tage verteilt und boten bewegende Momente des Glaubens und der Gemeinschaft. Ein Höhepunkt war die von Weihbischof König gespendete Priesterweihe, bei der sechs Männer zu Diakonen und sieben Diakone zu Priestern geweiht wurden. „Es war eine große Gnade, diesen neuen Priestern den Segen zu geben“, so König. Die fünfstündige Feier war geprägt von intensiver Andacht, lebhafter Musik und traditionellem Tanz. „Die Freude und der Jubel der vielen Mitfeiernden waren ein großer Ansporn – für uns Zelebranten ebenso wie für die Weihekandidaten“, berichtet er.

Ein besonderer Gast der Jubiläumsfeier war Kardinal Gabriel Zubei Wako, eine zentrale Figur des katholischen Glaubens im Sudan und Südsudan. Der 83-jährige ehemalige Erzbischof von Karthoum hielt im Jubiläumsgottesdienst eine Predigt, die die Anwesenden berührte. „Seine machtvollen Worte waren ein Zeugnis des Glaubens und der Hoffnung. Mit seiner Ausstrahlung und der Übersetzung in die Lokalsprache Zande erreichte er die Herzen der Menschen“, erinnert sich Weihbischof König.

Den Abschluss der Feier bildete eine Messe in einer Kirche, die mit Unterstützung des Erzbistums Paderborn erneuert wurde. Hier pflanzten Ehrengäste symbolträchtig Bäume, und eine neue Mais- und Erdnussmühle für eine Frauenkooperative wurde eingeweiht.

Ein Appell zur Unterstützung

Für Weihbischof König war die Reise nicht nur ein eindrucksvolles persönliches Erlebnis, sondern auch eine Bestätigung der Wirksamkeit kirchlicher Hilfe. „Es war bewegend zu sehen, wie der Glaube als starker Motor wirkt, um Projekte voranzutreiben, die den Teufelskreis von Unbildung und Armut durchbrechen“, betont er.

Die Missionsstation „Ave Maria“ zeigt, wie Kirche in einem Umfeld extremer Not, geprägt von Konflikten und Perspektivlosigkeit, Zeichen der Hoffnung setzt. „Es lohnt jede Unterstützung – sei es für die Bildung, die medizinische Versorgung oder die humanitäre Hilfe für die vielen Flüchtlinge, die hier Zuflucht gefunden haben“, appelliert der Weihbischof an die Gläubigen im Erzbistum Paderborn.

Die Feierlichkeiten zur 100-Jahr-Feier haben eines deutlich gemacht: Die Kirche bleibt ein fester Anker der Hoffnung und Zuversicht – selbst inmitten eines „failed state“ wie dem Südsudan.

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