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Erzbistum Paderborn
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© Andreas Kurte

30 Jahre Bistum Magdeburg

Bistumswallfahrt auf die Huysburg und Partnerschaftstreffen mit Delegation aus dem Erzbistum Paderborn

Es ist ein Grund zur Freude und Dankbarkeit zugleich: Das Bistum Magdeburg kann in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiern. 1994 wurde das in der Reformation untergegangene katholische Bistum neu gegründet. Eine besondere Verbindung des Bistums Magdeburg besteht zum Erzbistum Paderborn, denn das Magdeburger Gebiet war seit 1821 Teil des Erzbistums Paderborn. Ebenfalls vor 30 Jahren haben beide Bistümer einen Partnerschaftsvertrag geschlossen – ein Vertrag, der bis heute lebendig ist.

Treffen mit Tradition

Anfang September eines jeden Jahres lädt der Bischof des Bistums Magdeburg, Bischof Dr. Gerhard Feige, Vertreterinnen und Vertreter der Partnerbistümer zum Treffen nach Magdeburg und zur Bistumswallfahrt auf die Huysburg ein. Zum Partnerschaftstreffen konnte der Magdeburger Bischof in diesem Jahr Bischof Dr. Jonas Ivanauskas aus dem Bistum Kaisiadorys in Litauen begrüßen sowie Vertreter aus den Bistümern Posnan und Gniesno in Polen. Das Erzbistum Paderborn war beim Magdeburger Partnerschaftstreffen vertreten durch Domkapitular Monsignore Andreas Kurte (Pfarrer in Brakel), Dompastor Subregens Matthias Klauke und Diakon Friedrich Regener sowie Schwester Maria Vianney Franz SCP aus dem Paderborner Priesterseminar sowie Hubert Welzel als Vertreter des Diözesankomitees des Erzbistums Paderborn.

Am Sonntag zur Bistumswallfahrt konnte Bischof Dr. Gerhard Feige als Festprediger den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing aus Limburg willkommen heißen, ebenfalls Weihbischof em. Nikolaus Schwerdtfeger aus dem Bistum Hildesheim. Traditionell feiern auch die Vertreter der Ökumene auf der Huysburg mit, in diesem Jahr Pfarrer Jürgen A. Dittrich von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Sachsen-Anhalt sowie Regionalbischof Dr. Johann Schneider von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands.

Einblicke in andere Bistümer

Das Partnerschaftstreffen beginnt traditionell am Freitagabend mit einem Austausch über wichtige Ereignisse in den mit dem Bistum Magdeburg verbundenen Bistümern. „Für alle Beteiligten ist dabei der Brückenschlag zwischen Ost und West von großer Bedeutung“, erklärt Monsignore Kurte. So können über anstehende große pastorale Veränderungen mittlerweile nicht nur die in Deutschland gelegenen Diözesen berichten. Auch in Polen gibt es enorme Bewegungen und Veränderungen im Gemeinde- und Glaubensleben.

Gedenken

Der Samstag des Partnerschaftstreffens in Magdeburg stand ganz im Zeichen des 85. Jahrestages des Beginns des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939. Ein Stadtrundgang, beginnend am Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges von Ernst Barlach im Magdeburger Dom, endete mit einem Friedensgebet auf dem Westfriedhof, wo 2.000 Tote des großen Luftangriffs vom 16. Januar 1945 auf die Stadt Magdeburg ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Partnerschaftstreffen von den oft langjährigen persönlichen Kontakten der Beteiligten leben.

Magdeburger Bistumswallfahrt

Die Bistumswallfahrt auf die Huysburg gibt es seit 1951. Mehr als 2.500 Mitfeiernde aus vielen Gemeinden des Bistums Magdeburg konnte Bischof Dr. Feige in diesem Jahr am 1. September auf dem Wallfahrtsgelände des Klosters begrüßen. Die ermutigende Predigt von Bischof Dr. Bätzing fand viel Beifall. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz warb dafür, dass sich Christen frei und mutig einmischen, wenn es in der Gesellschaft um Orientierung, den Einsatz für Menschenwürde, Solidarität und Respekt gehe.

Salz sein für die Gesellschaft

Im Bistum Magdeburg leben rund 72.000 Katholiken. Bischof Dr. Bätzing ermutigte die Mitfeiernden, trotz dieser extremen Diasporasituation Salz für die Gesellschaft zu sein. Bereits sehr wenig Salz könne das Essen gut würzen: „So wenig und doch so kraftvoll. So klein und doch so wirksam“.

Die Wallfahrt des Bistums Magdeburg stand unter dem Leitwort „Den Himmel offenhalten“. Die vielen Stände von Verbänden und Gruppierungen luden nach dem großen Wallfahrtsgottesdienst Jung und Alt zur Begegnung und zum Austausch ein und gaben Zeugnis von der Lebendigkeit und Vielfalt der Christen im Bistum Magdeburger. Für viele Familien ist die Bistumswallfahrt bereits seit vielen Jahren ein fester Termin im Jahreskalender. „Hier kann ich mit vielen anderen Christen meinen Glauben feiern und ich gehe gestärkt wieder nach Hause“, weiß eine Teilnehmerin zu berichten.

Verbindung zwischen dem Bistum Magdeburg und dem Erzbistum Paderborn

Eine gemeinsame Geschichte verbindet das Bistum Magdeburg und das Erzbistum Paderborn: Die Geschicke beider Bistümer waren erstmals im 17. Jahrhundert verknüpft, spätestens seit 1821, als Magdeburg der Verwaltung durch das Bistum Paderborn zugeteilt wurde. Seit 30 Jahren wird diese historische Verbundenheit in einer offiziell besiegelten Partnerschaft gelebt.

Im Jahr 968 wurde Magdeburg als Erzbistum errichtet, ging aber während der Reformation mitsamt seinen zugeordneten Bistümern unter. Die Folge war eine wechselvolle Geschichte kirchlicher Zuordnung. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden Paderborner Fürstbischöfe mit der Sorge für das Magdeburger Gebiet betraut. 1821 regelte das von Papst Pius VII. erlassene Schreiben „De Salute Animarum“ schließlich, dass das „Kommissariat Magdeburg“ dem Bischof von Paderborn zur ständigen Verwaltung übergeben wurde.

Durch die Teilung Deutschlands im Jahr 1949 wurde der Kontakt zwischen dem Ostteil, dem erzbischöflichen Kommissariat, und dem Westteil des Erzbistums Paderborn schwieriger. Ab 1949 wurde ein zweiter Weihbischof mit Sitz in Magdeburg ernannt, der den Paderborner Erzbischof im Ostteil vertrat. Bis Mitte der 1950er Jahre gingen immer noch Neupriester aus dem Westen in das Kommissariat Magdeburg, um hier ihren Dienst zu tun. 1973 wurde mit Bischof Johannes Braun ein Apostolischer Administrator für das nun neu errichtete Bischöfliche Amt Magdeburg ernannt.

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands begann ein neues Kapitel: Kurz nach dem Mauerfall nahm das Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn als Vertretung der Laien Kontakt zu den katholischen Laien im „Bischöflichen Amt Magdeburg“ auf. Der nächste Schritt war der 8. Juli 1994: Magdeburg wurde ein eigenständiges Bistum und dem Erzbistum Paderborn als Suffraganbistum zugeteilt. Diese lange historische Verbundenheit wurde mit einer Partnerschaft offiziell gemacht: Am 30. Oktober 1994 unterzeichneten der Magdeburger Bischof Leo Nowak und der Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt eine Partnerschaftsurkunde.

Um die Partnerschaft mit Leben zu füllen, wurden konkrete Vereinbarungen getroffen: Die Liborius-Kapelle im Roncalli-Haus in Magdeburg und eine Wandtafel, die im Kreuzgang des Hohen Domes in Paderborn hängt, sind bleibende Zeichen der Verbundenheit. Gegenseitige Einladungen zum Liborifest und zur Wallfahrt des Bistums Magdeburg auf die Huysburg gehören ebenso zur Partnerschaft wie jährliche gemeinsame Sitzungen der Geistlichen Räte beider Bistümer. An den Tagungen der Priesterräte beider Bistümer nimmt jeweils ein Vertreter aus dem Priesterrat des Partnerbistums teil. Ebenso arbeiten die Bereiche des Erzbischöflichen Generalvikariates Paderborn und die Hauptabteilungen des Bischöflichen Ordinariats in Magdeburg, die Diözesan-Caritasverbände oder die Laiengremien zusammen.

Im Juli 2009 wurde vom Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige und vom mittlerweile emeritierten Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker eine aktualisierte Vereinbarung unterzeichnet. Sie stärkte die bestehenden Kooperationen und machte die Pflege der Partnerschaft ganz offiziell zur „Chefsache“, indem sie in die Hände der Generalvikare gelegt wurde.

 

Die Nachricht des Bistums Magdeburg zur Wallfahrt auf die Huysburg finden Sie hier.

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