Seit 1661 pilgern die Menschen zur „Trösterin der Betrübten“ nach Werl, um ihre Sorgen und Nöte, gleichzeitig auch ihren Dank und ihre Hoffnung vor das Gnadenbild mit der Darstellung Mariens zu bringen. Der Wallfahrtsort Werl ist aber nicht allein marianisch geprägt. Auch die Franziskaner übten großen Einfluss aus. Vom Jahr 1849 an waren Franziskaner als Seelsorger am Wallfahrtsort tätig, ehe sie ihre Aufgabe im Jahr 2019 an das Erzbistum Paderborn und ein neu in Werl installiertes Wallfahrtsteam weitergaben. Eine noch längere franziskanische Tradition haben die Antonius-Dienstage, die seit dem Jahr 1701 in Werl zur Verehrung des heiligen Antonius von Padua stattfinden. Dieser ist gleich nach dem Ordensgründer Franz von Assisi der wohl bekannteste Heilige aus dem Franziskanerorden und wurde am 16. Januar 1946 von Papst Pius XII. zum Kirchenlehrer erhoben.
Franziskanische Predigten zu vormittäglichen Hochämtern und abendlichen Heiligen Messen
Die Tradition der Antonius-Dienstage wird auch vom Wallfahrtsteam in Werl hochgehalten. Zum 325-jährigen Jubiläum lädt das Wallfahrtsteam an den neun Dienstagen vor der Karwoche mit einem besonderen Programm in die Wallfahrtsbasilika ein. Die Antonius-Dienstage, in und um Werl gern als „kleine Wallfahrt“ bezeichnet, stehen 2025 unter dem Leitwort „Franziskanisch glauben – leben – handeln“.
Die zu diesem Thema passenden Predigten der Wallfahrtsgottesdienste steuern nicht nur männliche Ordensangehörige der Kapuziner und Franziskaner bei. Am Dienstag, 1. April, wird mit Schwester Elisabeth Bäbler OSF von der Eremitage Franziskus Wilnsdorf eine Franziskanerin predigen. Ihr Thema lautet: „Wie eine Mutter – weibliche Aspekte der franziskanischen Spiritualität“.
Blick nach vorn auf 800 Jahre Sonnengesang des heiligen Franziskus und seinen 800. Todestag
Das 325-jährige Jubiläum der Antonius-Dienstage in Werl bildet zugleich den Auftakt für weitere franziskanische Jahrestage. „Wir schauen in diesem Jahr auf 800 Jahre Sonnengesang des heiligen Franziskus und dürfen auch schon einen Blick auf seinen 800. Todestag im Jahr 2026 werfen“, erklärt Pastor Bernd Haase, Wallfahrtsleiter in Werl. „Diese großen franziskanischen Jubiläen werden auch bei uns in Werl die Themenschwerpunkte setzen, mit denen wir den Gläubigen geistliche Impulse für ihren persönlichen Lebens- und Glaubensweg geben.“