Was für Dinge sind das? Bentz schlägt eine Ikone aus ihrer Schutzfolie. Sie zeigt Christus mit zum Segen erhobener Hand. „Diese Ikone begleitet mich schon lange“, sagt Bentz. „Die Schwestern von Bethlehem haben sie während meines Theologiestudiums für mich geschrieben. Seit dem Tag meiner Priesterweihe begleitet sie mich bei meinen morgendlichen Betrachtungen und meinem Morgengebet.“
Was einem Erzbischof morgens Kraft gibt
Zu einem gelungenen Start in den Tag braucht Bentz noch etwas. Er geht zu einer grünen Kiste und greift hinein. Es klimpert porzellanig. „Für mein Hineingehen in den Tag gehört für mich auch das hier“, sagt er und holt einen Handfilter und eine Kaffeetasse mit Caritas-Logo hervor. „Das ist tatsächlich auch eine Caritasse.“ Im Bistum Mainz war er im Aufsichtsrat der Diözesan-Caritas tätig, dort habe man sie ihm geschenkt. Mit Kaffee und Gebet hat Bentz in Mainz seinen Tag begonnen – und tut es ab jetzt auch in Paderborn. „Die erste Zeit am Morgen ist mir sehr kostbar. Es ist eine Zeit, in der ich mich im Gebet, im Nachdenken auf den Tag vorbereite. Kraft sammle für das, was kommt.“
Der Raum, in dem wir uns befinden, wird das Arbeitszimmer des neuen Erzbischofs sein. Bentz holt eine in ein weißes Spannbetttuch eingepackte Leinwand hervor. „Das hier ist das erste Bild, das ich aufhängen werde. Für mich ist es sehr wichtig. Es ist die 15. Station eines Kreuzwegs: Auferstehung.“ Das Bild eines zeitgenössischen Malers zeigt eine große Kreuzform in warmen Gelb- und Orangetönen, das aus einer dunkleren, blau-violetten Umgebung herausleuchtet. Schon in Mainz habe es in seinem Büro gehangen. „Bei schwierigen Entscheidungen, beim Nachdenken, beim Schreiben von Texten ist mein Blick immer wieder zu diesem Bild gewandert. Es hat mir Ruhe und Kraft gegeben.“ Er hoffe, dass es ihm auch bei seinen Aufgaben in Paderborn begleite und weiterhin diese Kraft gebe. „Ich finde es einfach wunderschön“, fügt er hinzu.