Vor 75 Jahren wurde in Köln die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) gegründet. Sie ist ein konfessioneller Berufsverband, dessen Mitglieder in und mit der Kirche leben. Als Laienorganisation in der Kirche vertritt die GKP die Interessen ihrer Mitglieder in der kirchlichen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit und nimmt Stellung zu publizistischen und medienpolitischen Fragen.
Zum Jubiläum hat heute der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, die GKP anlässlich ihrer Jahrestagung in Köln gewürdigt: „Der GKP gratuliere ich zum 75. Geburtstag. Es ist gut, dass wir diesen Verband in unserem Land haben, der seit seiner Gründung Medienschaffende zusammenführt, zu wichtigen medienpolitischen Debatten Stellung bezieht und kritisch das Wirken der Kirche begleitet. Der GKP danke ich für ihr Engagement, die Stimme des vielfältigen kirchlichen Handelns in der Öffentlichkeit hör- und sichtbar zu machen. Der Dienst von Medienschaffenden ist unverzichtbar – für die Gesellschaft und für die Kirche.“
Bei einem Festgottesdienst in der Basilika St. Gereon betonte Bischof Bätzing, dass es im Journalismus und Umgang mit Medien darauf ankomme, zu sagen was ist, wie es die Journalistin Christiane Florin einmal ausgedrückt habe. Dabei gehe es stets um eine Annäherung an die Wirklichkeit: „Sich ihr anzunähern und redlich nach ihr zu tasten und das, was wahrnehmbar und darstellbar ist, zur Verfügung zu stellen, damit es den öffentlichen Diskurs einer informierten Gesellschaft anregt: Darauf werden Sie sich in Ihrem beruflichen Engagement und als Mitglieder der GKP gewiss verständigen wollen“, sagte Bischof Bätzing. In der Predigt entfaltete er den Begriff Zeitgenossenschaft, die auch Zeugenschaft meine: „Dann sind wir sofort mit der Tatsache konfrontiert, dass der Gleichzeitigkeit einerseits zunehmend viel Ungleichzeitigkeit auf der anderen Seite gegenübersteht. Wirklichkeit ist eben nicht univok. … Wirklichkeit ist vermutlich immer ein Konstrukt aus Fakten, Wahrnehmungen und ihrer Deutung. Und deshalb viel mehr äquivok oder besser gesagt analog.“ Angesichts einer Welt voller Ungleichzeitigkeiten plädierte Bischof Bätzing für eine Stärkung der Gegenwart und verwendete dabei den Begriff der Geistesgegenwart. „Geistesgegenwart als Annäherung an die Wirklichkeit. Ich finde, wenn jemand Ihre tagtägliche Leistung in journalistischer Arbeit mit dieser Qualität beschreibt, dann dürfen Sie das als höchstes Lob verbuchen.“ Bischof Bätzing verband den Gedanken der Wirklichkeit mit dem Glauben: „Glaube ist ja nur möglich, weil wir akzeptieren können, dass die Wirklichkeit sehr verschiedene Dimensionen hat, die einander berühren, durchdringen, gegenseitig deuten und doch nie einfach deckungsgleich sind. Glaube bedeutet doch, damit zu rechnen, dass die vordergründigen Fakten und Realitäten transparent sind für eine dahinterliegende transzendente Wirklichkeit Gottes und des Menschen – die ‚Sinn macht‘ im wahrsten Sinn des Wortes.“