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Erzbistum Paderborn
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© Campus Weggemeinschaft e. V.

„Abenteuer Menschsein“

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz besucht die Katholische Akademie Schwerte. Gemeinsam mit der Campus-Akademie und der Campus-Weggemeinschaft versucht er, das "Abenteuer Menschsein" zu ergründen.

Nach fünf Tagen des erfolgreichen Austauschs ist die diesjährige Campus-Akademie zu Ende gegangen. Die regelmäßige Veranstaltung an der Universität Schwerte wird vom gemeinnützigen Verein „Campus Weggemeinschaft e. V.“ begleitet. Ziel ist es, junge Menschen an das „Abenteuer Menschsein“ heranzuführen. Jeder Akademietag ist geprägt von Begegnungen mit Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft, Kultur und Medien, Wirtschaft und Kirche. Zum Abschluss der diesjährigen Campus-Akademie hat Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz die Akademie-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer sowie die Campus Weggemeinschaft getroffen.

 

Für ein kurzes Stück des Weges, den die jungen Menschen der Campus-Akademie in den vergangenen Tagen bestritten haben, gesellt sich der Erzbischof zu den Teilnehmern. Gemeinsam singen sie und tauschen sich aus. Immer die Frage im Blick, was das „Abenteuer Menschsein“ für den persönlichen Lebensweg bedeuten kann.

 

Dieser Frage widmete sich der Paderborner Erzbischof auch in seiner anschließenden Predigt während der Heiligen Messe, die er gemeinsam mit der Campus-Akademie und der Campus-Weggemeinschaft zelebriert.

Der Mensch weiß, dass es ihn gibt

Erzbischof Dr. Bentz beginnt seine Predigt mit dem Bericht eines einschneidenden Ereignisses im Leben von Charles Darwin. Als dieser 1832 in die Region Patagonien kam, traf er dort auf deren Einwohner und es überkam ihm, so die Berichte, ein Gefühl der Erschütterung angesichts der Fremde, die er ihnen gegenüber empfand. Ein Phänomen, das uns bis heute begleite, erklärt der Paderborner Erzbischof: „Das Fremde, der so ganz Andere – immer wieder und durch die Geschichte der Menschheit hindurch, löst das Fremde Angst aus. Ich bin durch den anderen, der anders ist, in Frage gestellt. Das verunsichert.“ Je nach dem, wie selbst-unsicher man sei, wehre man sich gegen den Fremden, werte ihn ab oder beginne, gegen ihn anzugehen. „Wir erleben das gerade auch jetzt wieder in neuer Spielart in unsrer Gesellschaft“, erklärt Erzbischof Dr. Bentz.

„Was ist schon der Mensch, dass du seiner gedenkst“, zitiert der Erzbischof den Psalm 8 und ruft den Gläubigen die Verhältnismäßigkeit ins Gedächtnis, der der Mensch im Vergleich zum unermesslich großen Weltall unterliegt: „Wir Menschen leben auf einem klitzekleinen Planeten in einem unermesslich großen Weltall. Und dieser Planet ist einige Milliarden Jahre alt. Und erst 3.000 vor Christus beginnt das, was wir heute „Kultur“ nennen, mit den Ägyptern.“ Natürlich läge angesichts des Alters der Erde und des Universums der Schluss nahe, die Zeit des Menschen sei bis hierher „ein Nichts“ und unmöglich könne die Menschheit Dreh- und Angelpunkt des Universums sein.
Entscheidend sei jedoch: „Wir wissen, dass es uns gibt. Wir haben Selbst-Bewusstsein. Wir wissen um uns selbst“, erklärt der Erzbischof. Das unvorstellbar große Universum hingegen wisse das nicht: „Ein schwarzes Loch mit seiner unvorstellbaren Energie weiß nicht, dass es sie überhaupt gibt.“

Unter uns gäbe es Liebe und Freundschaft: „Manchmal sogar in einer ganz ungewöhnlichen Form, die lieber in den Tod geht, als dass sie Unrecht tut. Bei den Märtyrern ist das so. Vielleicht auch bei Menschen wie Nawalny oder anderen, die lieber ins Lager gehen und Gewalt erleiden, als sich dem Aggressor und der Unwahrheit beugen“, führt Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz aus. Das sei eine Größe, die die Größe des endlosen Weltalls übersteige. Weit übersteige.

© Campus-Weggemeinschaft e. V.
In seiner Predigt kommt Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu dem Schluss, dass das "Abenteuer Menschsein" für ihn darin liegt, sich selbst zu begreifen als einzigartig, als gewollt und als geliebt von diesem alles übersteigenden, unendlichen Geheimnis und Urgrund des ganzen Kosmos, den wir Gott nennen.

Einzigartig, gewollt, geliebt von Gott

„Woher. Wohin. Abenteuer Menschsein“, erinnert der Erzbischof noch einmal an den grundlegenden Gedanken und zitiert Paulus in seinem Brief an die Epheser über den Menschen: „Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, / damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, / seine Söhne (Mensch) zu werden durch Jesus Christus.“ Das sei, so findet Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, eine unglaubliche Aussage. Nicht die Natur, das Sein, sei der Beginn, der Urgrund, das Urprinzip von uns. Sondern ein ewiges Du, Gott. Gott habe uns erwählt, angeschaut, von Ewigkeit her. Nicht das Schicksal sei der letzte Grund unseres Daseins, sondern ein liebender Wille: „Ich will, dass es Dich gibt. Ich will, dass du bist!“ Das ist der Kerngedanke heute. Und das offenbart sich für uns in Christus“, erklärt Erzbischof Dr. Bentz.

Für ihn bestünde das „Abenteuer Menschsein“ darin, sich selbst zu begreifen als einzigartig, als gewollt und als geliebt von diesem alles übersteigenden, unendlichen Geheimnis und Urgrund des ganzen Kosmos, den wir Gott nennen.

Ein Beitrag von:
Pressereferentin

Isabella Maria Struck

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