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Erzbistum Paderborn
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Alternativen zum Laternenumzug

Viele Gemeinden und Einrichtungen machen kreative Angebote am St. Martins-Fest

Viele Gemeinden und Einrichtungen machen kreative Angebote am St. Martins-Fest

Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die Martins-Umzüge im ganzen Erzbistum Paderborn abgesagt werden – vor allem für Kinder eine traurige Nachricht. Ganz auf St. Martin verzichten müssen sie aber nicht. Viele Pfarrgemeinden und Einrichtungen haben sich Alternativen zu den Laternenumzügen überlegt, damit die Botschaft des Heiligen auch in diesem Jahr durch die Städte und Dörfer ziehen kann.

Wir haben bei einigen Gemeinden nachgehört – stellvertretend für die vielen Initiativen, die in diesen Tagen im Erzbistum stattfinden.

Martin@home in Dortmund-Huckarde: "Huckarder Brezel" und mehr

In Dortmund-Huckarde hat die Kirchengemeinde St. Urbanus die Kinder dazu eingeladen, an St. Martin eine Laterne ins Fenster zu stellen und so das Dorf zum Leuchten zu bringen. Zu den Häusern, die sich an der Aktion beteiligen, bringen Pfadfinderinnen und Pfadfinder eine Martinsbrezel. „Wir haben schon 80 Anmeldungen“, sagt Pfarrer Michael Ortwald (Stand: 3. November). „Bei den Brezeln, die wir verteilen, handelt es sich übrigens um die berühmte Huckarder Brezel, die seit Jahrzehnten von einer Traditionsbäckerei mit einem ganz speziellen Teig hergestellt wird.“ Die Kinder erhalten aber nicht nur eine Brezel, sondern auch ein Faltblatt mit der bekanntesten Geschichte über den Hl. Martin, wonach er mit einem Bettler seinen Mantel geteilt hat. „Über einen QR-Code kann man sich die Geschichte auch anhören, ebenso wie ein St.-Martins-Lied“, erzählt Pfarrer Ortwald.

Die Kirchengemeinde verbindet ihre Martins-Aktion mit der Aktion „Meins wird Deins“ des Kindermissionswerks: Die beschenkten Kinder spenden ein gut erhaltenes T-Shirt für Kinder in der Ukraine. „Selbstverständlich achten wir dabei auf die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln“, so Pfarrer Ortwald. So sei die Martinsbrezel, die verteilt wird, beispielsweise hygienisch verpackt.

Egli-Ausstellung in Warburg

Auch im Pastoralverbund Warburg gibt es St. Martins-Angebote. Gemeindereferentin Christina Bolte, im Pastoralteam zuständig für KiTas und Familien, hat für die Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertageseinrichtungen Impulse und Ideen für St. Martin vorbereitet. „Wir haben dann aber gemerkt, dass es eigentlich auch etwas geben müsste, was Familien gemeinsam erleben können“, sagt sie. „In der Pfarrkirche St. Marien in der Warburger Altstadt bauen wir deshalb jetzt eine Ausstellung auf. Mit Egli-Figuren stellen wir Szenen aus der Martinslegende nach.“

Außerdem werde mit Hilfe eines Beamers eine Bildergeschichte über den hl. Martin an die Wand gestrahlt, die von Kindern aus der Hortgruppe des Familienzentrums St. Martin vorbereitet worden sei. Die Kirche ist am 11. und 12. November von 16:30 bis 18:30 Uhr geöffnet. „Aufgrund der Corona-Situation müssen wir jetzt doch um vorherige Anmeldung bitten, damit nicht zu viele Familien auf einmal gleichzeitig in die Kirche wollen“, so Christina Bolte. „Wir nennen ihnen bei der Anmeldung dann eine feste Uhrzeit.“ Das Angebot solle dazu inspirieren, St. Martin gemeinsam als Familie wahrzunehmen. „Ich glaube, das Fest ist auch deshalb so beliebt, weil die Erwachsenen ihre eigene Kindheit mit Laternen und Martinsbrezeln verbinden “, vermutet Christina Bolte. „Und dann ist es das erste Lichterfest in einer Zeit, in der es draußen immer dunkler wird.“

St. Martins-Aktionen im Siegerland

Im Siegerland müssen die Kinder ebenfalls nicht auf das Sankt-Martins-Fest verzichten. Die Kolpingsfamilie Kreuztal packt Martinstüten mit einem Martins-Riegel, einer Martins-Geschichte für Kinder, eine Bastelanleitung für ein Teelicht und einem Bild zum Ausmalen. Die Schülerinnen und Schüler der St. Martins-Grundschule erhalten die Tüten am Mittwoch, 11. November. Das Angebot gilt aber auch für Kinder, die diese Schule nicht besuchen: Eltern konnten eine Mail an die Kolpingsfamilie schreiben und das kleine Martins-Geschenk kostenlos bestellen. Mitglieder der Kolpingsfamilie stellen die Tüten am Abend des 10. November vor die Tür. So erhalten die Kinder am nächsten Morgen, dem St. Martins-Morgen, eine schöne Überraschung.

Auch Freudenberg feiert St. Martin und zwar “unterwegs”: Vom 6. bis 15. November lädt die St. Marien-Gemeinde die Menschen dazu ein, sich corona-konform in kleinen Gruppen auf den Weg durch Freudenberg zu machen und die St. Martins-Geschichte in den Schaufenstern verschiedener Geschäfte zu entdecken. Gestaltet wurden diese Darstellungen von Schülerinnen und Schülern der Grundschule am Alten Flecken. Hier gibt es weitere Infos zu “Freudenberg feiert St. Martin – unterwegs”.

Ein vier Meter hoher Martinsmantel

Aber auch an Erwachsene wird am Fest des hl. Martin gedacht. In der Pfarrkirche St. Josef in Menden-Lendringsen wird am Samstag der gut vier Meter hohe Martins-Mantel aufgehängt, der im Jahr 2012 im Zusammenhang mit dem Musical „Martin – mehr als der Mantel“ entstanden ist. Für den Mantel haben Schülerinnen und Schüler des Hönne-Berufskollegs die Mendener Bevölkerung um Kleidungsstücke mit einer besonderen Bedeutung gebeten – ein Hochzeitskleid zum Beispiel oder das Lieblingskleid der verstorbenen Mutter. Aus diesen Kleidungsstücken nähten sie im Rahmen eines Kunstprojektes den Riesenmantel, der als Kulisse für das Musical diente und nun wieder in der Kirche zu sehen ist.

„Unsere Kirche ist offen, und wir laden alle herzlich ein, zu dem Mantel zu kommen, zu meditieren und für sich selbst einen Zugang zum heiligen Martin zu finden“, so Elisabeth Kather, eine der Initiatorinnen des Martins-Projektes. „Vielleicht kann ich mir auch die Frage stellen: Welches Kleidungsstück hätte ich abgegeben?“

Der Mantel hängt bis zum 1. Advent in der St.-Josefs-Kirche.

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