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Erzbistum Paderborn
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Arm trotz Arbeit

Immer mehr „Aufstocker“ in NRW: Freie Wohlfahrtspflege NRW veröffentlicht Arbeitslosenreport

Immer mehr Menschen in NRW sind zusätzlich zu ihrer Erwerbstätigkeit auf Hartz IV angewiesen. Der Anteil der so genannten „Aufstocker“ stieg von acht Prozent im Jahr 2027 auf elf Prozent im Vorjahr. Inzwischen machen „Aufstocker“ mehr als 22 Prozent aller Personen aus, die von den Jobcentern in NRW Leistungen nach dem SGB II beziehen. Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen Arbeitslosenreport der Freien Wohlfahrtspflege in NRW hervor. Leicht überdurchschnittlich schneiden dabei im Bereich des Erzbistums Paderborn Regionen wie der Hochsauerlandkreis (24,1 Prozent), Bielefeld oder Paderborn ab (23,8 Prozent). Auffällig ist, dass Städte im Ruhrgebiet in Bezug auf „Aufstocker“ niedrigere Werte aufweisen, beispielsweise Hamm (19,9 Prozent), Herne (20,2) oder Hagen (20,6). In ländlichen Regionen müssen besonders viele Frauen aufstocken, im Hochsauerlandkreis beispielsweise liegt dieser Anteil bei 26,1 Prozent, während dieser Wert im Ruhrgebiet niedriger ausfällt, zum Beispiel in Hamm mit 19,5 Prozent. (alle Zahlen unter www.arbeitslosenreport-nrw.de)

Wachsender Niedriglohnsektor

Ein Grund für die generelle Zunahme von „Aufstockern“ sei die Tatsache, dass das mittlere Einkommen in NRW im Vergleich zum Bund weniger stark steigt. „Dies ist Ausdruck des Verlustes von hochqualifizierten und gut bezahlten Industriearbeitsplätzen und der Ausweitung von billigen Dienstleistungsjobs. Das geschieht in NRW ausgeprägter als anderswo in Deutschland“, sagt Josef Lüttig, Vorsitzender des Ausschusses Arbeit / Arbeitslosigkeit der Freien Wohlfahrtspflege in NRW und Diözesan-Caritasdirektor im Erzbistum Paderborn. „Wir brauchen dringend eine Aufwertung von Arbeitsplätzen vor allem im häufig schlecht bezahlten Dienstleistungsbereich.“

Der wachsende Niedriglohnsektor sorge dafür, dass bei immer mehr Menschen das Einkommen nicht zur Versorgung der Familie ausreicht. Schon jetzt verdienen in NRW 9,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten lediglich 2.000 Euro brutto pro Monat und weniger. Und unter denen verdienen Frauen und Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit besonders schlecht. Der Frauenanteil im Niedriglohnsektor ist mit 14,5 Prozent doppelt so hoch wie der der Männer (7,4 Prozent). Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit stehen mit 22,8 Prozent im Vergleich sogar dreifach schlechter da als Deutsche (7,5 Prozent). Zu erklären sei das nur in Teilen mit fehlenden Qualifikationen bei Zugewanderten, so Lüttig. Es scheint offensichtlich, dass es strukturelle Diskriminierungen bei der Entlohnung gibt, indem Frauen und Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit für die gleichen Jobs schlechter bezahlt werden.

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