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Erzbistum Paderborn
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Kaffeebecher des Erzbistums Paderborn vor der St.-Franziskus-Schule in Olpe© Birgit Engel / Erzbistum Paderborn

Auf den Menschen gucken: das ist katholisch

Auf eine Kaffeelänge mit Christoph Scheppe, Lehrer an der St.-Franziskus-Schule in Olpe.

Innerhalb unserer Reihe „Auf eine Kaffeelänge mit …“ treffen wir uns regelmäßig mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Einzige Vorgabe der Zusammenkunft: Das Treffen endet, sobald der Kaffeebecher geleert ist. Diesmal haben wir uns mit Christoph Scheppe, Lehrer für Religion und Deutsch an der St.-Franziskus-Schule in Olpe, getroffen.

Die Kaffeelänge mit Christoph Scheppe ausgerechnet am Nikolaustag ist zunächst ein Zufall. Aber es passt, findet Scheppe. Schlicht, weil der heilige Nikolaus Schutzpatron seiner Heimat Rehringhausen ist, einem 350-Seelen-Ort im südlichen Sauerland. Und für sein Gegenüber dieser gemütlichen Kaffeelänge passt es, weil Scheppe ein Menschenfreund ist. Von Natur aus mit einer authentischen Grundfreundlichkeit ausgestattet. Er ist jemand, der gerne teilt. Sein Lachen und seine Liebe zum Leben in Gemeinschaft und zu Gott.

Symphonie des Miteinanders

„Mit Menschen zusammen zu sein, macht mir Spaß. Es hat direkt eine ganz andere Basis, wenn man Menschen in unterschiedlichen Kontexten kennenlernt und wiedertrifft“, lächelt Scheppe. Und so ist er auf vielen verschiedenen Ebenen vernetzt. Als Angehöriger der UNIO, der Vereinigung des Katholischen Apostolates. Als Familienvater von Zwillingen. Als Mitglied in den Vereinen seines Dorfes. Auch als Dirigent des örtlichen symphonischen Orchesters. „Bei der Musik geht es um Harmonien. Das kann man auch auf Schule übertragen“, sagt Scheppe, der an der St.-Franziskus-Schule in der nahen Kreisstadt Olpe Religion und Deutsch unterrichtet und auch Schulseelsorger ist.

Christoph Scheppe hat Theologie studiert. Bei den Pallottinern. Und wie bei vielen Theologiestudenten war auch bei ihm das Priestertum durchaus mal Thema. „Der pastorale Dienst aber ist nicht mein Weg. Meiner ist der des Lehrers.“ Um sich da auf vernünftige Beine zu stellen, sattelte er mit dem Lehrfach Deutsch auf. Sein Ideal, in dem, was er tut: „Jugendliche begeistern. Schauen, was sie brauchen“. Um sie ihre Balance im Leben finden zu lassen. Wie ein harmonischer Akkord in der Symphonie des Miteinanders. Im Einklang mit sich, mit der Welt und mit dem Glauben.

Die Sache mit dem Hahn

1870 wurde die St. Franziskus-Schule von den Olper Franziskanerinnen als höhere Töchterschule gegründet. Heute besuchen 1.100 Mädchen und Jungen die staatlich anerkannte Privatschule. Der religiöse Bezug wird schon im Kleinen sicht- und erlebbar, um überzugehen zum Großen und Ganzen. In jedem Klassenzimmer hängt ein Tau. Jeder Morgen beginnt mit einem Gebet. Und Religionsunterricht ist bis zum Abitur verpflichtend. Verschiedene Aktionen und Projekte bieten Anknüpfungspunkte. Das Schulmotto: Franziskanisch, fröhlich, fair. Wie viele katholische Schulen genießt sie einen guten Ruf. Regelmäßig gibt es mehr Anmeldungen als Plätze. Klingt irgendwie paradox. Denn wie überall wird es auch im erzkatholischen Sauerland immer schwieriger, die Menschen für Kirche zu gewinnen.

„Das Schulprogramm ist das gleiche wie an staatlichen Schulen. Unsere Motivation ist indes eine andere: unsere christliche Überzeugung. Natürlich sind Schlagworte wie Nächstenliebe, Toleranz, Freundlichkeit, Wertschätzung hohle Phrasen, wenn man sie nicht mit Leben füllt“, sagt Scheppe. „Und das ist unser Anspruch. Und natürlich muss man dabei sagen, dass es nicht immer gelingt. Auch das Scheitern gehört zum Christlichen dazu“, lenkt er den Blick auf Petrus, einer der größten Scheiterer. Der mit dem Hahn scheiterte. Der seine Freundschaft mit Jesus verleugnete. Und trotzdem der erste Papst wurde.

Aushalten und Austauschen

Den Menschen in den Mittelpunkt stellen: Schauen, was für den Einzelnen gut ist. In der individuellen Entwicklung und als Teil der Gemeinschaft. Den Jugendlichen immer wieder bewusst machen, dass Leistung allein nichts über den Wert eines Menschen aussagt, ist für Scheppe eins von zwei zentralen Dingen einer katholischen Schule. „Auf den Menschen zu gucken, das ist katholisch. Katholisch heißt aus der ursprünglichen Bedeutung ja allumfassend. Und so ist auch das Menschenbild für mich.“ Das zweite, was für ihn katholische Schule ausmacht: den Gedanken an Gott wachhalten. Aushalten können, sagen können: Okay, vielleicht bist du ja kritisch im Moment und Gott spielt keine Rolle. Und sich austauschen. Den Gedanken bespielen, dass Gott wirkt. „Als Mensch spürt man ja schon eine Sehnsucht nach Ganzheit, Liebe, Wärme, Nähe. Was nicht unbedingt immer direkt mit Gott assoziiert wird, aber doch dahintersteckt.“

Es ist die Haltung

Scheppe ist Pallottiner. Fasziniert und begeistert von einem Miteinander auf Augenhöhe. Von der UNIO, einem Netzwerk engagierter Menschen, in dem Laien, Priester, Schwestern vereint sind, um Glauben zu verkünden und dafür einzustehen. „Von da aus, wo man steht. Ob als Fahrkartenkontrolleur oder als Lehrer. Das ist das Interessante. Es geht nicht darum, zu missionieren. Es ist die innere Haltung.“

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Ein Beitrag von:
Freie Journalistin

Birgit Engel

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