Zweimal in der Woche stehen Ehrenamtliche auf dem katholischen Friedhof in Schwerte für Gespräche mit Trauernden zur Verfügung. Das Projekt Friedensbank der Kirchengemeinde St. Marien ist ein wichtiges Angebot. Besonders für Menschen, die in ihrer Trauer oft allein sind.
Der Regen hat gerade aufgehört als Gerd Schiwiora seinen Platz auf der Friedensbank unterhalb der Kapelle einnimmt. Der 68-jährige ist kein üblicher Friedhofsbesucher. Darauf weist schon das Namensschild an seiner Jacke hin. Auf einer Metalltafel in der Nähe steht: „Friedensbank – Bank der Begegnung“.
Verlässliches Angebot für Trauernde
Es ist ein Dienstagvormittag mit typischem Novemberwetter. Nur ein älteres Paar pflegt ein Grab auf dem ansonsten menschenleeren Friedhof. Gerd Schiwiora ist trotzdem da. Er ist ehrenamtlicher Trauerbegleiter und Ansprechpartner für Gesprächs- und Ratsuchende auf der Friedensbank. Verlässlichkeit ist ein wesentliches Element des 2015 begonnenen Angebotes für Trauernde. Die katholischen Kirchengemeinde St. Marien in Schwerte hat 2015 damit begonnen.
Immer dienstags, von 10.30 Uhr bis 12 Uhr, und donnerstags von 16 Uhr bis 17.30 Uhr, stehen Ehrenamtliche für Gespräche mit Trauernden zur Verfügung. In den Wintermonaten findet das Angebot donnerstags im Pfarrheim von St. Marien statt, dienstags aber weiterhin auf dem Friedhof. „Der Friedhof ist der Ort der Trauer“, betont Gerd Schiwiora. Dort soll niemand ungewollt allein bleiben müssen.
„Manche sind nur mit dem Grab im Dialog“, beschreibt Alfons Gruner eine Beobachtung. Es gebe viele Menschen ohne Freunde und Angehörige und an die richte sich das Angebot besonders. Alfons Gruner koordiniert die Dienste von derzeit neun Ehrenamtlichen und zwei Gemeindereferentinnen auf der Friedensbank. Das Angebot soll Trauernden die Möglichkeit bieten, anonym, vertraulich und ohne Terminabsprache über ihre Situation, ihre Gefühle oder ihre Einsamkeit zu sprechen.