Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten ist im christlichen Glauben etwas Einmaliges, Außerordentliches. Gleichzeitig ist Auferstehung auch etwas, was sich mitten im Leben ereignet, etwa wenn Menschen nach Schicksalsschlägen, Krisen oder Konflikten wieder ins Leben zurückfinden. Es gibt Menschen im Erzbistum Paderborn, die Begleitung auf diesem Weg sind. Eine Krankenhausseelsorgerin und eine Beraterin in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung erzählen.
Mit Vertrauen gegen die Angst: Nadine Grewe begleitet Menschen im Krankenhaus
„Das Krankenhaus ist eigentlich ein Ort, an dem die Angst wohnt“, sagt Nadine Grewe. Die Gemeindereferentin arbeitet als Seelsorgerin am St. Josefs-Krankenhaus Salzkotten und St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn. Und erlebt bei ihren Stationsbesuchen Menschen, die auf unterschiedliche Weise mit Krankheit, Gebrechlichkeit, Endlichkeit – und dadurch auch mit Angst – konfrontiert sind. Da ist die Angst einer Mutter um ihr neugeborenes Kind. Die Angst eines Mannes vor der Knie-OP, die über seine künftige Beweglichkeit entscheiden wird. Und natürlich ist da auch die Angst vor dem Tod, wenn Menschen schwer erkrankt sind.
Nadine Grewe erlebt aber auch, dass ihre Patientinnen und Patienten die Angst überwinden und neuen Mut fassen. „Das ist dann schon so etwas wie eine Auferstehung“, sagt sie. Und erzählt von einer jungen Mutter, die bei einer Segensfeier für ihr neugeborenes Kind vor Glück in Tränen ausgebrochen ist. Von dem Mann, für den das neue Kniegelenk nach Jahren der Einschränkung wie ein Schritt in ein neues Leben war. Und von der Frau, die dem nahenden Tod gelassen entgegenblicken konnte. „Es gibt Menschen, die dankbar auf ihr Leben zurückblicken können, wenn sie erfahren, dass sie bald sterben müssen“, berichtet sie. „Sie sagen: Es ist in Ordnung. Ich habe ein gutes Leben gehabt.“