Schon um fünf Uhr in der Früh geht es mit dem ohrenbetäubenden Böllern der Sturmtagskanoniere los, die Festivitäten ziehen sich anschließend bis in die späte Nacht. Der Belecker Sturmtag, das sind Böllerschützen in historischen Kostümen und Fahnenzüge der Vereine, das ist Geselligkeit und Gottesdienst, Geschichtsbewusstsein und Gedenken. Vor allem ist der Sturmtag ein Fest, bei dem alle zusammenkommen, um miteinander zu feiern: Groß und Klein, Jung und Alt, Alteingesessene, Zugezogene und Gäste. Sogar die Soesterinnen und Soester, die 1448 vergebens versuchten, die Stadtmauern Beleckes zu erstürmen, sind bei dem Festtag willkommen. Man hat sich mittlerweile ausgesöhnt.
Der Belecker Sturmtag ist jedes Jahr etwas Besonderes, doch der diesjährige Festtag, gefeiert am 24. Mai, stellte die vorangegangenen Gedenktage in den Schatten. Gefeiert wurde nicht nur die 575. Wiederkehr der historischen Ereignisse aus der Zeit der Soester Fehde, sondern auch die Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO und die Aufnahme ins NRW-Landesinventar im vergangenen Jahr. Ausschlaggebend für die Landes-Jury waren dabei die Vermittlung eines zeitgemäßen, Geschichtsbewusstseins, die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Zusammenhalts und die Mahnung zu Frieden und Gewaltfreiheit.