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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Kirche muss den Menschen etwas geben

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Von Mai bis Oktober

Die Marienwallfahrt in Verne, einem Teil von Salzkotten, findet jedes Jahr von Mai bis Anfang Oktober statt. Jetzt, da sich das Laub zu verfärben beginnt, nimmt der Strom der Pilgernden allmählich ab. Es wird ruhiger in der im Ursprung romanischen, später mehrfach erweiterten Pfarr- und Wallfahrtskirche mit ihrem typischen rechenförmig gezackten Dach. Nur noch einzelne Pilgerinnen und Pilger suchen St. Bartholomäus jetzt auf, und an jedem Samstag findet noch eine Pilgermesse statt. Erst im kommenden Jahr im Marienmonat Mai beginnt die nächste Pilgersaison Erst dann gibt es wieder Maiandachten , sonntägliche Gnadenbildprozessionen von der Kirche zur Brünneken-Kapelle und wieder zurück – und nicht zu vergessen: Erst dann gibt es auch wieder den gemütlichen Plausch bei Kaffee und Kuchen im Pfarrheim.

Unzählige Kerzen

Doch auch jetzt, im Herbst, brennen noch unzählige Kerzen vor dem Gnadenbild „Unserer Lieben Frau vom Troste der Betrübten“, das um das Jahr 1220 aus Eichenholz geschnitzt wurde. Die Wallfahrt selbst ist noch älter als das Gnadenbild. Im Jahr 1171 begründet, ist die Wallfahrt Verne die älteste lebendige Marienwallfahrt Deutschlands. Die eigentlich schon im Jahr 2021 fällige 850-Jahr-Feier wurde coronabedingt auf das Jahr 2022 verschoben.

Eine fortlebende Tradition

„Die Wallfahrt in Verne wurde in allen Zeiten als Zeichen der Volksfrömmigkeit vom Bistum und Erzbistum Paderborn sehr gefördert, von den Anfängen bis in die Gegenwart“, erklärt Pfarrer Martin Beisler, der als Leiter des Pastoralverbundes Salzkotten auch die Verantwortung für die Wallfahrt in Verne trägt. „Beispielsweise geht die Paderborner Stadtwallfahrt nach Verne auf die Initiative der Fürstbischöfe zurück.“ Diese Tradition lebt bis heute fort. Immer noch nehmen Jahr für Jahr jeweils am ersten Sonntag im Juli größere Gruppen die über 15 Kilometer weite Strecke vom Hohen Dom zu Paderborn nach St. Bartholomäus in Verne zu Fuß auf sich. Besonders enthusiastische Pilgerinnen und Pilger wandern die Strecke auch wieder zurück. An anderen Tagen treffen Gruppen aus Gütersloh und sogar aus dem Raum Dortmund in Verne ein. Manche der Pilgernden haben sich vorher angemeldet. Dann werden für sie eigens Beichtgelegenheiten geschaffen und Gottesdienste abgehalten. Andere Gruppen kommen unangekündigt oder feiern Wortgottesdienste ohne priesterliche Begleitung.

Lebendige Wallfahrt

Pfarrer Martin Beisler sieht dies als Beleg dafür, dass die Wallfahrt in Verne lebendig ist. Welcher Wallfahrtsort die meisten Pilgernden anzieht, wer die Fußwallfahrendengruppe mit der weitesten Anreise für sich beanspruchen darf, wo der längste Motorradkorso zu finden ist – auf diesen Überbietungswettbewerb lässt sich die Marienwallfahrt in Verne erst gar nicht ein. Sie will nicht laut und lärmend sein, viel lieber ist sie überschaubar, getragen vom ehrenamtlichen Engagement vieler Personen und Vereine – und auch im 21. Jahrhundert noch angefüllt mit tiefer spiritueller Bedeutung.

Etwas hierlassen

Was aber können die Pilgerinnen und Pilger aus Verne mitnehmen? Pfarrer Beisler zögert kurz, ehe er antwortet: „Den Menschen, die uns besuchen, geht es weniger ums Mitnehmen. Es geht ihnen darum, dass sie etwas hierlassen können. Sie können im Gebet vor dem Gnadenbild der Muttergottes alle Beschwernisse des Lebens abladen. Und sie können darauf vertrauen, dass sich Maria als Trösterin der Betrübten ihrer Anliegen annimmt.“

Marienwallfahrt in Verne

Hier finden Sie weitere Informationen über diesen besonderen Ort.

 

Marienwallfahrt in Verne

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

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