Matthias Kornowski hat sich gerade intensiv mit dem Bildungsbegriff beschäftigt. Denn neben seiner Tätigkeit als Präventions-Referent im BDKJ übernimmt er auch alsbald den Bereich Jugendpolitik und außerschulische Bildung als Nachfolger von Bernd Zimmermann, der in den Ruhestand geht. „Bernd hat das Amt über Jahre engagiert und mit großem Wissen geführt. Daher ist es gut, dass ich mich gemeinsam mit ihm in die Materie einarbeiten kann“, so Kornowski.
Bundesjugendkuratorium Berater der Politik
Das Bundesjugendkuratorium – ein Gremium mit 15 Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Wissenschaft – berät die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Kinder- und Jugendhilfe und in Querschnittsfragen der Kinder- und Jugendpolitik. Den drei Formen von Bildung, die das Bundesjugendkuratorium definiert hat, nimmt sich auch der BDKJ an: formelle, nichtformelle und informelle Bildung.
„Die Schulen sind eher mit der formellen Bildung gemeint. Es geht um hierarchisch strukturierte und zeitlich aufeinander aufbauende Schulsysteme mit Leitungskontrolle und Zertifizierung“, erläutert Kornowski. Gerade die nichtformelle Bildung findet man im Jugendverband wieder. Workshopangebote, pädagogische Fortbildungen, Prävention oder auch Kurse für Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter. „Der informelle Bereich dient zur Persönlichkeitsbildung. Dabei lernen junge Menschen viele Kompetenzen.“
Ehrenamtliche gut qualifizieren
Eine besondere Form außerschulischer Bildung sind Qualifizierungsmaßnamen für Ehrenamtliche, deren Inhalte zum Teil durch Gesetze (Jugendschutz, Datenschutz, Aufsichtspflicht, Schutzkonzepte) vorgegeben sind. Jugendverbände können jedoch eigene Schwerpunkte setzen, die zum Profil des jeweiligen Verbandes passen. Als Themenfelder bieten sich an: Politische Bildung, berufsvorbereitende Bildung, ökologisch-naturkundliche Bildung oder religiös-theologische Bildung.
„Der staatliche Auftrag der Jugendarbeit schließt religiöse Bildung aus. Da gibt es einen eigenen Topf der deutschen Bistümer, die dies finanzieren. Von ihrem Selbstverständnis her ist die katholische Jugendverbandsarbeit ein Ort, wo religiös-theologische Bildung ihren Platz hat – informell und non-formal“, erläutert Matthias Kornowski.