Kirchen als Stütze in Krisenzeiten
Ministerpräsident Boris Rhein hat die bedeutsame Arbeit der Kirchen in Krisenzeiten gewürdigt. „Unsere Gesellschaft steht vor großen Unsicherheiten – sowohl innenpolitisch als auch global. Gerade in solchen Zeiten sehnen sich viele Menschen nach Zusammenhalt, Gemeinschaft und Orientierung. Die Kirchen spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie geben den Menschen Halt und Zuversicht und bieten ihnen eine Heimat im Glauben“, sagte Rhein am Donnerstag in Wiesbaden und ergänzte: „So zu handeln und das zu vermitteln ist für eine intakte Gesellschaft von enormer Bedeutung. Die Kirchen wirken da als Vorbilder und Impulsgeber.“ Die Vertreterinnen und Vertreter der Hessischen Landesregierung und die Spitzen der Evangelischen Kirchen und der Katholischen Bistümer, darunter Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar Dr. Michael Bredeck, Generalvikar Thomas Dornseifer, tauschten sich bei einem Treffen in der Staatskanzlei unter anderem über Demokratieförderung, Krieg und Frieden, Migration, Flucht, Menschenrechte, Lebensschutz und Heimat aus.
Der Regierungschef dankte den Kirchenvertreterinnen und -vertretern für ihr Engagement bei der Integration von Flüchtlingen. „Die Integration geflüchteter Menschen ist eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Die christlichen Kirchen leisten seelischen Beistand, beraten Geflüchtete, leben christliche Nächstenliebe und setzen sich für den Zusammenhalt der Gesellschaft ein. Ihr Engagement im Bildungs- und Sozialbereich ist vorbildlich und trägt dazu bei, dass sich Migrantinnen und Migranten in Hessen willkommen fühlen“, sagte Rhein.
Kirchen wertvolle Partner für Demokratie
Weiter sagte der Regierungschef: „Unsere Demokratie steht vor großen Herausforderungen. Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam für Toleranz, Respekt und Dialog eintreten. Die Kirchen sind dabei wertvolle Partner, die Brücken bauen und den interkulturellen Dialog fördern. Die Landesregierung wird weiterhin eng mit den Kirchen zusammenarbeiten, um gemeinsam ein Klima des Miteinanders zu schaffen, das auf Verständnis und Solidarität basiert.“
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, sprach die Sorge der Kirchen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt an. Es gelte Ängste aufzugreifen und nicht zu verstärken. „Dazu ist es nötig, die Debatte um Migration zu versachlichen, sich an Fakten zu orientieren, Integration zu verstärken und Zuwanderung zu gestalten. Als Kirchen engagieren wir uns in ökumenischer Verbundenheit deshalb auch in der Flüchtlingshilfe und der Demokratiebildung“, sagte Jung.
Katholische Kirche bleibt engagiert im Einsatz für die Gesellschaft
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing, dankte der Landesregierung für die gute Zusammenarbeit und kündigte an, auch künftig zu wichtigen Themen im Austausch zu bleiben. „Es war das erste Gespräch mit der neuen Landesregierung seit der Wahl hier in Hessen und ich freue mich immer wieder über die vertrauensvolle Atmosphäre, die wir im Gespräch zwischen Kirchen und Regierung erreichen. Danke an Ministerpräsident Rhein und die Landesregierung für dieses gute Miteinander. Wir haben von Seiten der katholischen Kirche zugesagt, nicht nur weiter im Dialog mit dem Land zu bleiben, sondern möchten uns auch künftig so stark gesellschaftlich einbringen wie bisher“, sagte Dr. Bätzing.