Alt und Neu verbinden sich
Propst Hubertus Böttcher erklärt im Blick auf die Gemeinschaft Shalom, die seit 2020 im alten Kloster ein geistliches Leben führt, er sei sehr dankbar, dass junge Menschen aus Brasilien dem Ruf Gottes folgen und die vor langer Zeit von den Prämonstratenserchorherren begonnene Geschichte und jene der Pfarrgemeinde St. Laurentius im ehemaligen Kloster Wedinghausen fortschreiben. „Alte und neue Geschichte verbinden sich, es ist ein Weg der Gnade Gottes mit uns.“ So wie die Patres und Brüder des Prämonstratenserordens im Klosterleben ihren Weg der Nachfolge Jesu über viele Jahrhunderte gegangen seien, so würden jetzt die Mitglieder der Shalom-Bewegung dem Evangelium in der aktuellen Zeit ihr Gesicht schenken. „Menschen haben sich vor langer Zeit auf den Weg gemacht, um das Kloster Wedinghausen zu bauen, um hier zu leben und zu wirken, um ihren Glauben zu leben. Es ist gut, dass junge Menschen sich ebenfalls auf den Weg gemacht haben, um hier ihren Glauben zu leben“, sagte Propst Böttcher im Gottesdienst, in dem auch eine Urkunde unterzeichnet wurde, die mit den sterblichen Überresten des Klostergründers in den Sarkophag gelegt wurde.
Der Leiter des Pastoralen Raumes Arnsberg und Dechant des Dekanates Hochsauerland-West freute sich, dass die Mitglieder der Shalom-Bewegung in Arnsberg und im Erzbistum Paderborn für sich und ihre Arbeit einen Ort gefunden haben. Es komme darauf an, den Himmel nicht zu vergessen, erklärte Propst Böttcher im Gottesdienst. „Wir sind mit den Ehemaligen verbunden, stehen auf ihren Schultern und dürfen deren Geschichte weiterführen. Wir sind im Glauben mit den Ursprüngen verbunden und führen diese lebendig weiter.“ Deshalb sei die neue Grablege im ehemaligen Kapitelsaal ein „wunderbares Zeichen, so Propst Böttcher: „Das Grab ist nicht ein Ort der Trauer, sondern ein Hinweis des Lebens, ein Zeichen des Ewigen Lebens.“
Shalom: kontemplativ und missionarisch
Seit 2015 leben Mitglieder der Shalom-Bewegung in Arnsberg. Die Lebensgemeinschaft im Ostflügel des ehemaligen Klosters Wedinghausen wird aktuell von sieben Mitgliedern der von Brasilien ausgehenden Bewegung getragen. Die charismatische Glaubensgemeinschaft möchte insbesondere junge Menschen für die Frohe Botschaft Jesu Christi begeistern. Vielfältig fördert die Gemeinschaft in Arnsberg Begegnung und Austausch und möchte so Zeichen des Evangeliums sein. Die Gemeinschaft betreibt in einem Gebäude der Propsteigemeinde ein Begegnungs-Cafe und unterstützt die pastorale Arbeit der Gemeinden des Pastoralen Raumes sowie des Erzbistums Paderborn, beispielsweise durch Firmkurse für Jugendliche.
Seit 2015 sind Andreza Henriqueta dos S. Alves und Julieta Morais Santana in Arnsberg. „Unsere Gemeinschaft ist kontemplativ und aktiv, wir möchten aus unserer eigenen Glaubenserfahrung heraus Jugendliche für das Evangelium gewinnen“, beschrieb Andreza die Arbeit der Shalom-Bewegung. Sie bezeichnete es als eine Ehre für die aktuellen Mitglieder der Gemeinschaft, im ehemaligen Kloster Wedinghausen zu leben, auf dem Fundament der Prämonstratenser zu stehen: „So wie die Prämonstratenser kontemplativ und missionarisch waren, so pflegen auch wir diesen Lebensstil.“ Durch das Leben im ehemaligen Kloster seien die Vorgänger stets präsent, so Andreza. Das bedeute für die Gemeinschaft auch, nicht allein zu sein, eine Heimat gefunden zu haben, für das Leben und das Gebet. „Die Menschen hier haben uns aufgenommen und angenommen. Unsere Herzen sind weit geöffnet für die Menschen und wir beten für sie.“