„Für die Mönche ist das Christkönigfest immer wieder eine Glaubens- und Lebensorientierung, da die Abtei Königsmünster – wie der Name ja schon deutlich macht – unter dem Patronat Christkönig steht“, erklärt Weihbischof Dominicus. Jesus sei das Fundament, auf dem die Benediktiner ihr Leben und Glauben gründen, er sei „in allem Inspiration, aber auch Trost in schweren Zeiten“. Der frühere Abt der Abtei erinnert an das eindrucksvolle Kreuz über dem Altar in der Klosterkirche: Eine große Krone ziert das Haupt des gefolterten und getöteten Jesu. Für Weihbischof Dominicus ist das ein Hinweis darauf, „dass im Leiden die Rettung und das Heil geschehen, dass der Christus allen Menschen nahe ist“. Die Abteikirche in Meschede ist zudem eine Friedenskirche, auch hier spielt der wahre Herrscher, der König, der Friedensfürst, die zentrale Rolle in der Architektur des Gotteshauses.
Entstehung des Christkönigfestes
Christkönig ist ein verhältnismäßig junges Fest in der katholischen Kirche, am gleichen Tag begehen evangelische Christen den Totensonntag und gedenken der Verstorbenen. Papst Piux XI. setzte das Christkönigfest mit seiner Enzyklika „Quas primas“ vom 11. Dezember 1925 ein. Mit der weltweiten Einführung von Christkönig knüpfte der Papst an das Konzil von Nicäa an, dessen 1.600-Jahr-Feier 1925 begangen wurde. Wenige Jahre nach der Oktoberrevolution in Russland, dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der alten Weltordnung waren in Europa die König- und Kaiserreiche untergegangen und der Faschismus befand sich auf dem Vormarsch. 1925 ist zudem das Jahr, in dem Adolf Hitler sein Manifest „Mein Kampf“ veröffentlichte. Die Feier der Königsherrschaft Christi durch die Kirche war vor diesem Hintergrund als Gegenentwurf zu politischen Totalitarismen gedacht. Zunächst wurde das Fest am letzten Sonntag im Oktober gefeiert, seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird es am letzten Sonntag des Kirchenjahres begangen.