Es ist ungewöhnlich warm für Mitte Dezember – knapp zehn Grad über Null. So manchem mag das milde Wetter ein wenig auf die vorweihnachtliche Stimmung schlagen. Für die Schaustellerinnen und Schausteller auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt wie Manuela Mirke-Müller ist es vermutlich ganz angenehm. Sie steht gerade gemeinsam mit ihrem Mann in ihrer Mandelbrennerei direkt vor der Kirche St. Reinoldi und bedient ihre Kundschaft. Mit einer kleinen Metallschaufel hebt sie die gebrannten, braun-glänzenden Mandeln in eine Papiertüte und wiegt sie ab. Freundlich lächelnd reicht sie Tüte über die Auslage, gibt sie der Kundin und hofft, dass ihr die Mandeln ein gutes, warmes Gefühl im Bauch geben.
Eine lange Familientradition
Michaela Mirke-Müller ist selbstständige Schaustellerin – seit 32 Jahren. Durch den kürzlich erfolgten Einstieg ihres Sohnes ist nun mindestens die fünfte Generation in dem Geschäft tätig. Dass sie selbst diese Tradition fortsetzen wollte, war ihr schon früh klar. „Ich bin ja damit groß geworden. Nach der Schule bin ich in die Straßenbahn gestiegen, habe hier im Geschäft meine Hausaufgaben gemacht und auch mit verkauft.“ Mit 16 Jahren hatte sie mit einem selbstgebauten Popcornstand neben dem Mandelwagen ihrer Eltern begonnen und Zuckerwatte und Popcorn verkauft. Fünf Jahre später hat sie einen eigenen Platz auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt bekommen. Seitdem ist sie als selbstständige Schaustellerin auf Reisen.