In Meschede am Marktplatz, in unmittelbarer Nähe der Stiftskirche St. Walburga mit der ältesten Ein-Turm-Anlage nördlich der Alpen, gibt es ein ganz besonderes Ladenlokal. Früher einmal war hier eine Sparkasse, mal eine Apotheke und auch mal eine Eisdiele – allesamt ausgerichtet auf das Bedienen sogenannter Daseinsgrundbedürfnisse. Heute ist hier das Domizil des Café Pan . Kein konsumorientiertes Gewerbe, sondern konzipiert als Ermöglichungs- und Experimentierraum, der den Menschen als Ganzes in den Blick nimmt.
Das Café Pan wird von einem neu gedachten Konzept des Ehrenamtes getragen: Jede Person kann hier die eigenen Wünsche, Fähigkeiten und Talente einbringen und das Angebot jederzeit im selbst gesteckten Rahmen mitgestalten. Ob im regulären Cafébetrieb oder mit ganz eigenen Ideen für Veranstaltungen, Events und Action.
Ein großes Depot an Möglichkeiten
Finanziert wird das Café Pan aus Mitteln der katholischen Kirche. Gestartet ist es im November 2018 als jugendcitypastorales Projekt. Als Ort, der „sich um die Seele sorgt, der Seele guttut“ – so drückte es der Initiator, Dekanatsjugendreferent Christopher König, bei der Eröffnung aus. Schon rein architektonisch bewegt sich das Café Pan weit abseits des herkömmlichen Pfarrheimcharakters. Mit großen offenen Fensterfronten, einem einladenden Ambiente mit Kaffeetheke, Loungemöbeln, Tischen und Stühlen, Arbeitsplätzen und Lümmelecken und einem großen Depot an Möglichkeiten und Materialien, von der Kochplatte bis zur Musikanlage.
„Das Café Pan ist ein Erfolgskonzept. Allein die Buchungen zeigen, wie wichtig es ist, einen solchen Ermöglichungsraum anzubieten. Kirche bekommt damit eine ganz andere Wirkung nach außen. Auf den ersten Blick sieht man ja nicht, dass das Café ein katholisches Projekt ist. Umso schöner ist es dann, wenn man das Konzept erklärt und die Menschen positiv überrascht“, sagt Ana Jezildic, Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Meschede-Bestwig . Sie leitet die Einrichtung, koordiniert das Team von Ehrenamtlichen, organisiert und unterstützt und bietet hier selbst pastorale Projekte an. Und sie ist da als Seelsorgerin. Beispielsweise dann, wenn der Cafébetrieb zu den Markttagen öffnet und sie mit Gästinnen und Gästen über die verschiedensten Lebensthemen ins Gespräch kommt.