Hans-Willi Eickmeier ist der Kirche St. Margaretha auf vielfältige Weise verbunden. Hier ist er getauft worden und beging das Fest seiner Erstkommunion, feierte seine Firmung und Hochzeit. Hier war er Messdiener und ist er heute als stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands und Wortgottesdienstleiter aktiv. Sein Kind hat er hier zur Taufe gebracht, auf dem Friedhof liegen seine Eltern begraben. Und hier ist er als elfjähriger Bengel über dem herrlich ausgemalten Gewölbe im Dachgebälk herumgeturnt. Nicht als Dummejungenstreich. Vielmehr sollten er und seine Schulkameraden auf Geheiß des Pfarrers das Gewölbe von Staub und Schmutz befreien. Weil Elfjährige leichter sind als Erwachsene.
Das wirft Fragen auf. Zum Beispiel nach Kinderarbeit und nach dem großen Wie und Warum. „Das mit der Kinderarbeit hat man 1975 noch nicht so genau genommen“, sagt Hans-Willi Eickmeier mit einem Lachen. „Für uns Jungens war das auch keine Arbeit, sondern eine Auszeichnung und ein großes Abenteuer.“ Das Wie und Warum der Aktion wiederum hängt mit der Baugeschichte der Kirche zusammen. So schön das Deckengemälde in St. Margaretha auch wirkt: Die darüber liegende Einwölbung ist eine spätere Zutat und wenig belastbar.
Errichtet wurde die Margarethenkirche in den Jahren 1838 bis 1841 an der Stelle eines Vorläuferbaus, der im Jahr 1830 zusammen mit dem Pfarrhaus und dem halben Dorf einem verheerenden Großbrand zum Opfer gefallen war. Bei dicht an dicht aneinandergestellten Häusern, Scheunen und Ställen, oft aus Holz gebaut und die Dächer mit Stroh gedeckt, hatte Feuer seinerzeit ein leichtes Spiel. Schon eine winzige Unachtsamkeit beim Kochen oder beim Hantieren mit der Laterne konnte in eine Katastrophe münden.