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© Mario Polzer / Kolpingwerk Diözesanverband Paderborn

Demokratie stärken, Nachhaltigkeit verwirklichen

Kolping-Führungskräfte stellen in Paderborn die Weichen für Zukunftsthemen

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland – mit ihm begann und endete die diesjährige Frühjahrskonferenz des Kolpingwerkes und des Kolping-Bildungswerkes Paderborn im Hotel Aspethera. Drei Tage lang (13. bis 15. Mai) entwickelten knapp 140 Führungskräfte Strategien, mit denen die Kolping-Gruppe Paderborn wesentliche gesellschaftliche Themen mitgestalten möchte. Die Stärkung der Demokratie und die Umsetzung von Konzepten zu nachhaltigem Handeln standen dabei im Mittelpunkt.

Vor 75 Jahren, am 24. Mai 1949, trat das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft. Dass es heute und in Zukunft gelte, sei keine Selbstverständlichkeit, betonte Wolfgang Gelhard, Hauptgeschäftsführer der Kolping-Gruppe Paderborn, am Montag in seinen einleitenden Worten. „Wir müssen immer wieder für unsere Demokratie eintreten. Als Bildungsträger mit christlicher Wertorientierung fällt uns dabei eine besondere Aufgabe zu: Bildung dient dem Schutz der Demokratie.“

Kolping Paderborn wächst weiter

Am ersten Tag der Tagung berichtete Wolfgang Gelhard über die positive Entwicklung im vergangenen Jahr. „Wir wachsen weiter“, konnte Gelhard feststellen. Zum Kolping-Bildungswerk Paderborn gehören 31 Tochterunternehmen mit 60 Standorten, an denen rund 2.750 Mitarbeitende tätig sind – rund 250 mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz belief sich 2023 auf rund 130 Mio. Euro. Von der Kindertagesstätte bis zur Altenhilfe deckt das Angebot die gesamte Bildungskette ab, einschließlich der Arbeit mit Geflüchteten an vier Standorten. Der Kita-Bereich ist besonders stark gewachsen. Ab Sommer gehören zehn Kindertagesstätten zur Kolping-Gruppe Paderborn. Doch nicht allein diese Zahlen beschreiben den Erfolg, so Gelhard: „Wir möchten uns nicht am Umsatz messen lassen, sondern an der Qualität unserer Angebote und Dienstleistungen.“

Am zweiten Tag der Tagung lag der Fokus auf dem Thema Nachhaltigkeit, die mehr bedeutet als bewusstes ökologisches Handeln. Anna Margareta Gehrs und Sebastian Behrens von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft HLB Dr. Stückmann und Partner, die durch den Tag führten, eröffneten drei Dimensionen: neben dem ökologischen Handeln auch soziales Handeln und Unternehmensführung. Unter diesen Überschriften trugen die Teilnehmenden in Workshops zusammen, wo Kolping schon nachhaltig handelt und wo Verbesserungspotenziale liegen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für den Nachhaltigkeitsbericht, den das Kolping-Bildungswerk 2026 erstmals veröffentlichen muss. Unternehmen in der EU mit mehr als 250 Beschäftigten und einem Umsatz von mindestens 40 Millionen Euro sind dazu gesetzlich verpflichtet.

Gute Beispiele für nachhaltiges Handeln

Mit einer Reihe von Aktivitäten ist Kolping bereits auf einem guten Weg. Bekanntestes Beispiel ist der fair gehandelte TATICO-Kaffee, der direkt bei Kaffeekooperativen in den Partnerländern Honduras und Mexiko eingekauft und in der Kolping Röstwerkstatt in Brakel geröstet wird. Der „Store – gebraucht und gut“ in Wetter an der Ruhr, ebenfalls eines von elf Inklusionsunternehmen von Kolping Paderborn, ist ein Kaufhaus für gebrauchte Artikel. Das Ardey Hotel in Witten, das im vergangenen Monat sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert hat, kooperiert mit einer lokalen Foodsharing-Gruppe und hilft, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Und schließlich tragen alle Bildungsangebote – also letztendlich das Kerngeschäft – dazu bei, das vierte der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu verwirklichen: den gleichberechtigten Zugang zu hochwertiger Bildung.

Diskriminierung: „Kolping muss sich klar positionieren“

„Diskriminierung beenden“ lautet das zehnte dieser 17 Ziele. Dazu gaben am dritten Tagungstag Selma Güngör und Hartmut Reiners vom Anti-Rassismus Informations-Centrum ARIC NRW in Duisburg einen Überblick. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes registriert seit 2019 eine Verdopplung der erfassten Fälle von Diskriminierung. Das Gefährliche daran: „Rassismus als eine Form von Diskriminierung wird bereits im Kindesalter erlernt“, machte Selma Güngör deutlich. „Wir finden rassistische Darstellungen unter anderem in Büchern, in Filmen und in der Werbung. Kinder wachsen damit auf.“ Es gelte, Stereotype zu durchbrechen und Sprache bewusst einzusetzen und zu hinterfragen. Denn Rassismus macht krank. Laut einer Studie der Innungskrankenkasse IKK leiden Betroffene besonders häufig unter Schlafstörungen und Depressionen.

Regina Schafmeister, Vorsitzende der Adolph Kolping Stiftung Paderborn, fordert hierzu eine klare Positionierung: „Wir müssen in die Öffentlichkeit und in die Gesellschaft hinein wirken“, sagte sie. „Uns klar zu positionieren und positive Beispiele aus unseren Reihen herauszustellen ist unsere Aufgabe.“ Hauptgeschäftsführer Wolfgang Gelhard nahm in seinem Schlusswort noch einmal Bezug auf das Grundgesetz und schlug damit die Brücke zum Auftakt am Montag. Er lud die Einrichtungen der Kolping-Gruppe Paderborn ein, unter dem Motto „Gemeinsam Demokratie stärken“ lokale Aktionen zu diesem Thema zu starten.

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