Beim diesjährigen Tag für Unternehmerinnen und Unternehmer im Erzbistum Paderborn ging es am Donnerstagabend in Dortmund um die Stabilität von Gesellschaften und die wirtschaftlichen Herausforderungen angesichts aktueller Krisen, insbesondere des russischen Angriffskrieges. Dazu begrüßte Weihbischof Josef Holtkotte rund 160 Teilnehmende im Westfälischen Industrieklub.
In einem Vortrag sprach der Unternehmer Arndt Günter Kirchhoff unter anderem über die Notwendigkeit einer beschleunigten Digitalisierung, über Bürokratieabbau, Energiepolitik und die Herausforderungen wirtschaftlicher Transformation. Kirchhoff ist Vorsitzender des Beirates des Fahrzeugkomponenten- und Werkzeugherstellers Kirchhoff Gruppe mit Sitz in Iserlohn und engagiert sich darüber hinaus für verschiedene Interessenverbände.
Brückenbauer gefragt
Ausgehend von der biblischen Schöpfungsgeschichte stellte Weihbischof Josef Holtkotte in seiner Begrüßung drei Punkte vor, die dazu beitragen könnten, die Stabilität von Zivilisationen zu erhalten. Dazu nannte er die „Stärkung von Krisenprävention vor, während und nach Konflikten“, die „Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen“ sowie den „Aufbau von Vertrauen für eine internationale Zusammenarbeit“.
Mit Bezug auf den russischen Angriffskrieg sagte er: „Derzeit sind wir gefordert, Widerstand zu leisten und Leben zu schützen, weil absehbar ist, dass ein Zurückweichen diesen Krieg nicht beenden würde. Und dennoch bleibt Krisenprävention eine zu stärkende Option für jetzt schwelende Konflikte, Konfliktherde und fragile Lagen in Ländern weltweit.“ Nach dem Ende des Krieges müsse es um Aussöhnung gehen. „Wenn die Kriegstreiber machtlos sind, werden Brückenbauer gefragt sein“, erklärte Weihbischof Holtkotte. Er rief dazu auf, an einer Ordnung zu arbeiten, die erkennen lasse, dass „nicht der Mensch des Menschen Wolf“ sei, sondern der Mensch in der Verantwortung für die Schöpfung stehe. Bei all dem brauche der Mensch „den heiligen Geist, der Motivation und Kraftquelle ist; der Mut und Hoffnung schenkt“.