Das eine ist: Denken in Kreisläufen. Das ist das Urprinzip der Nachhaltigkeit: Das, was ich der Natur an Ressourcen nehme, muss ich wieder zurückzugeben. Das ist ja die Idee der erneuerbaren Energien: Sonne und Wasserkraft stehen uns endlos zur Verfügung, weil sie sich regenerieren können, im Gegensatz zu fossilen Energien.
Das andere: Wir brauchen einen völlig anderen Lebensstil, jenseits von Konsumismus und Wegwerfkultur. Wenn wir es nicht lernen, bescheidener zu leben, werden wir das Problem nicht lösen. Da hat ja gerade die Kirche eine Vielzahl an Traditionen mit Fasten, Mäßigung etc. Das ist ein riesiger Schatz bei der Suche nach einem anderen, maßvollen Lebensstil. Ohne diesen, nur mit technischen Lösungen, wird es nicht gehen.
Mit Verboten funktioniert das aber nicht, weil der moderne Mensch sich dann in seiner Freiheit eingeschränkt fühlt. Besser ist es, wenn Menschen erfahren, dass eine Veränderung des Lebensstils sinnvoll ist, weil man dann im Einklang, in Harmonie mit der Natur lebt.
Und es braucht die kleinen Schritte solcher neuen Erfahrungen. Den großen Schalter der großen Transformation, den man nur umlegen bräuchte, gibt es nicht. Die Kommende Dortmund ist im Sommer 2019 als Ökoprofit-Unternehmen zertifiziert worden. Ein nächster herausfordernder Schritt ist eine nachhaltige Küche, um die Verpflegung der Gäste umzustellen: regional, saisonal, weniger Fleisch, weniger Milchprodukte. Das geht nur in Abstimmung mit unserem Caterer, der seine Lieferketten neu organisieren, sein Personal schulen, das Angebot der Speisen neu zusammenstellen muss. ,Und wir müssen unsere Gäste mit ins Boot zu nehmen, denn ihnen muss am Ende das Essen schmecken und vermutlich müssen sie auch bereit sein, für eine ökologische Verpflegung etwas mehr zu bezahlen. Ohne Beteiligung und Mitsprache der Betroffenen gibt es keine Ökologisierung. Aber Beteiligungsgerechtigkeit ist ja ein grundlegendes Prinzip der Christlichen Sozialethik.