Die Doppeltürme der ehemaligen Abteikirche Marienmünster erheben sich in einen graubewölkten Himmel. Leichter Regen fällt auf die Schirme, unter denen der ehrenamtliche Kirchenführer Josef Fuhrmann Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz den Ort näherbringt: „Bei uns hat das Wort Pfarrgemeinde immer auch die Bedeutung ‚Fahrgemeinde‘“, sagt er. In Marienmünster sei mit Jugendgruppen, Kirchenchorproben und Besuchern immer etwas los, doch seien die Menschen alle auf das Auto angewiesen. Womit er gleichzeitig ein Charakteristikum des flächenmäßig großen und ländlich geprägten Dekanats Höxter mitliefert. Die Menschen hier sind gezwungenermaßen mobil. Und das wirkt sich auch auf ihr religiöses Leben aus.
Viele Dörfer, viele Kirchtürme
„Land und Leute“ wolle er kennenlernen, hat Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz kurz nach seiner Amtseinführung im März gesagt. Dafür reist er, begleitet durch Mitarbeitende aus Bischofshaus und Generalvikariat, durch alle 19 Dekanate des Erzbistums. An diesem Dienstag ist er in Marienmünster, um hier das Dekanat Höxter und die dort lebenden Menschen kennenzulernen. Der ganze Tag findet auf dem Areal der ehemaligen Benediktinerabtei Marienmünster statt. Intensiver Austausch ist geplant, erst mit dem Dekanatsteam, dann mit den Hauptamtlichen aus den Pastoralen Räumen und schließlich mit den vielen ehrenamtlich Engagierten der Region. Dabei zieht sich ein Thema durch: Wie kann Pastoral auf dem Land gelingen?