Auf der Eremitage in Wilnsdorf im Dekanat Siegen ist ein neuer Konvent entstanden. Vor wenigen Wochen sind Schwester Lea Wolbring und Schwester Elisabeth Bäbler von der Kongregation der Franziskanerinnen von Sießen hier eingezogen, um die Wallfahrt, das Geistliche Zentrum und das Hospiz seelsorgerisch zu betreuen und neue geistliche Impulse zu setzen.
Ein eingespieltes Team
Die beiden kennen sich gut, sind sozusagen ein eingespieltes Team auf ihrem franziskanischen Weg. So haben sie unter anderem über viele Jahre in Assisi, ihrer eigenen geistigen Heimat, zusammengearbeitet, wo sie Pilger begleiteten und Menschen mit dem heiligen Franziskus und der heiligen Klara in Berührung brachten. Sie vermittelten die Geschichte der beiden so, dass die Menschen eine Beziehung zu ihrem eigenen Leben herstellen konnten. Ein wichtiger pastoraler Auftrag.
Neu aufgebrochen, um gemeinsam zu wirken
Nun also sind sie erneut zusammen aufgebrochen, um gemeinsam zu wirken. Auf der Eremitage, dieser jahrhundertealten Wallfahrtsstätte, direkt an der B54 gelegen. Für Vorbeikommende sichtbar ist die alte Gnadenkapelle von 1736 sowie das unmittelbar angrenzende Fachwerkhaus, das eines der ältesten im ganzen Siegerland ist. Ehemals Eremitenklause, war es lange Jahre Konvent der Klarissen, die ab 1953 das geistliche Leben auf der Eremitage bereicherten, und 1966 nebenan ein neues Kloster bauten: Nachdem die Klarissen 2014 ihre Niederlassung aufgaben, entstanden 2018 nach einer Komplettsanierung Hospiz und Geistliches Zentrum. Ganz friedlich ist es hier oben auf dem Rödgen, sieht man einmal von dem Verkehrslärm auf der viel befahrenen Bundesstraße ab.
Begleitung im Leben
„Auch wenn mit der Neugründung dieses Konvents nur wir beide uns verändern, bricht damit unsere ganze Ordensgemeinschaft neu auf“, sagt Schwester Lea, die, wie sie erzählt, schon immer den Wunsch in sich spürte, in einem Hospiz zu arbeiten. „Aus meiner eigenen Geschichte heraus ist das Verlangen entstanden, Menschen zu begleiten. Begleitet habe ich ja schon länger, das ist der rote Faden bei mir. Zumeist jüngere Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren. Wenn sie das Klosterleben kennenlernen wollten, in Auszeiten und Exerzitien. Jetzt die letzte Lebensphase begleiten zu dürfen, macht Freude.“