Dass es bei der gestern zu Ende gegangenen Münchner Sicherheitskonferenz nicht allein um politische Diplomatie oder das Für-und-Wider von Waffenlieferungen gegangen ist, vielmehr auch die Religion bei der Suche nach Frieden und Sicherheit eine Rolle spielt, belegt die Teilnahme des aktuellen Leitenden Direktors des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik in Paderborn: Auf Einladung des Großkanzlers des Souveränen Malteserordens nahm Dr. Johannes Oeldemann, Direktor des vom Erzbistum Paderborn getragenen Möhler-Institut, am 17. Februar 2023 an der Münchner Sicherheitskonferenz teil. Auf einem vom Malteserorden organisierten Panel zum Thema „Peacing it together: Religion, Diplomacy and Conflicts“ wurde darüber diskutiert, welchen Beitrag „faith-based diplomacy“ zur Überwindung von Konflikten leisten kann. Der Beitrag von Dr. Oeldemann war auf die Rolle der Kirchen im Ukraine-Krieg fokussiert. Weitere Beteiligte an dem Panel waren der vatikanische „Außenminister“ Erzbischof Paul Richard Gallagher, die UN-Sonderberichterstatterin für Religionsfreiheit, Professorin Nazila Ghanea, der Vorsitzende der Europäischen Rabbinerkonferenz, Rabbi Pinchas Goldschmidt, die Generalsekretärin von „Religions for Peace“, Professorin Azza Karam, sowie Michael Wiener, Mitarbeiter des UN-Hochkommissars für Menschenrechte. Die von Prälatin Anne Gidion, EKD-Bevollmächtigte bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, moderierte Veranstaltung verdeutlichte, dass Religionen zwar oft zur Legitimierung von Konflikten missbraucht werden, aber von ihrem Selbstverständnis her die unantastbare Würde des Menschen unterstreichen und daher einen substanziellen Beitrag zu vertrauensbildenden und friedensstiftenden Gesprächen in Konfliktsituationen leisten können.
Die Rolle von Religionen in Konflikten
Vertreter des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik nahm an Münchner Sicherheitskonferenz teil