In diesem besonderen Winter ist die Kirche St. Elisabeth als einzige katholische Kirche in Lippstadt durchgängig beheizt. So kann Wärme teilen an diesen kalten Tagen aussehen: einen Platz haben, um dem Wind zu entfliehen, wenigstens für einige Minuten. Doch zur Wärmekirche wird das Gebäude in der Woche vom 23. bis 29. Januar aus viel mehr Gründen. „Bei all den Belastungen für die Menschen, mit den hohen Strom- und Heizkosten, wollen wir Hilfe leisten. Und zwar an Ort und Stelle“, beschreibt Georg Karbowski, Caritas-Koordinator im Dekanat Lippstadt-Rüthen. Er zählt zu den Initiatoren der Aktionswoche „Licht und Wärme teilen“. Jeden Nachmittag erleben Menschen hier, wie unterschiedlich man Wärme teilen kann: da liegen selbst gestrickte Decken auf einer Kirchenbank – Stichwort: körperliche Wärme. Es gibt Kaffee und Kuchen, warme Suppen oder Eintöpfe – Warmes gegen den Hunger und fürs Wohlbefinden. Und es gibt Angebote wie Stromsparchecks oder finanzielle Hilfen durch den Energiefonds des Erzbistums Paderborn – unbürokratisch und unmittelbar bereitgestellt.
Recht einsam ragt der Turm der Elisabeth-Kirche hier in den grauen Nachmittagshimmel. Die Bäume kahl, der Wind scharf und kalt – Menschen sind auf den Straßen nur vereinzelt unterwegs nahe der Lippe, wo die Kirche steht. Wer etwas Farbe sucht an diesem grauen Tag, muss schon näher an die Kirchentür herantreten: „Licht und Wärme teilen“ steht dort in orangen Buchstaben auf einem Plakat. Ein Aufruf, aber auch ein Versprechen: Kommen Sie zu uns – wir helfen.