Für den Küster beginnen die Arbeiten an der Krippe alljährlich bereits nach den Sommerferien. Schon im September begutachtet er den Unterbau, tauscht das eine oder andere Brett aus und holt auch bereits die typisch westfälischen Gebäude und in regionaltypische Gewänder gekleideten Figuren für eine Durchsicht aus ihren staubsicheren Hüllen. Er hat zwar bereits nach dem Abbau zu Maria Lichtmess alles beim Einpacken kontrolliert und Reparaturen beauftragt. Aber sicher ist sicher – und tatsächlich findet Georg zur Heiden jedes Mal kleinere Schäden, die ihm im Februar beim Abbau durchgeschlüpft sind und die bis zum Aufstellen der Krippe natürlich behoben sein müssen. Immerhin zieht die Krippe im St.-Patrokli-Dom mit jährlich 80.000 Besuchern ein großes und anspruchsvolles Publikum an.
Besonders genau schauen nach Erfahrungen des Küsters die ganz Alten und die ganz Jungen hin: „Die bemerken alles. Hier ist ein Milchkännchen umgefallen, dort versinkt ein Schaf im Moos und da hinten hat das Wasserrad aufgehört, sich zu drehen. Wenn das so ist, gibt es lautstarken Protest!“, so zur Heiden. Tatsächlich verfügt die Krippe im Soester Dom über einen echten Wasserlauf, der das Rad einer westfälischen Mühle antreibt. Wenn es stoppt, hat sich meist nur ein Stückchen Torf verfangen.