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Erzbistum Paderborn
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„Diese humanitäre Katastrophe darf nicht übersehen werden“

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz unterstützt mit 500.000 Euro Nothilfe für Menschen in Gaza: „Hoffnung lässt helfen und Hilfe gibt Hoffnung“ / Kooperation mit Malteser International und Caritas international

Bei der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat der Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz im September zu Spenden für die wichtige Arbeit der Hilfsorganisationen im Gazastreifen aufgerufen. Jetzt setzt der Vorsitzende der DBK-Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten ein deutliches Zeichen der Solidarität: Mit insgesamt 500.000 Euro aus Mitteln des Katstrophenfonds unterstützt das Erzbistum Paderborn die humanitäre Hilfe für notleidende Menschen in Gaza. Das Hilfswerk Malteser International erhält 250.000 Euro für den Einsatz eines mobilen Hospitals. Hilfsgütertransporte in die Krisenregion werden durch das Erzbistum Paderborn mit Zuwendungen in Höhe von jeweils 125.000 Euro an die Malteser International und Caritas international gefördert. Dadurch werden Hilfsgüterlieferungen beider Organisationen für den Zeitraum von sechs Monaten mit ermöglicht.

Humanitäre Hilfe für notleidende Menschen in Gaza ist dem Paderborner Erzbischof ein Anliegen: Als Vorsitzender der DBK-Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten hat er im April 2024 das Heilige Land besucht. „Der Nahostkonflikt, der immer weiter eskaliert, überschattet seit einem Jahr den Alltag der Menschen in Israel und Palästina“, beschreibt der Paderborner Erzbischof die Eindrücke seiner Reise. „Der 7. Oktober 2023 hat viele Menschen – Israelis wie Palästinenser – traumatisiert.“ Nichts könne den Angriff der fundamentalistisch-islamischen Hamas mit rund 1.200 Todesopfern und über 250 als Geiseln verschleppten Menschen aus Israel rechtfertigen. In dessen Folge sei eine Spirale der Gewalt entstanden, unter der nun vor allem die Zivilbevölkerung leide.

Die humanitäre Lage in Gaza sei katastrophal, berichtete der Paderborner Erzbischof bei der DBK-Vollversammlung im September: Hunderttausende Palästinenser – 96 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen –, würden unter akuter Nahrungsmittelknappheit leiden, ebenso mangele es an Medikamenten. „Die bisher eingeführten Hilfsgüter reichen bei Weitem nicht aus, um den immer größer werdenden Bedarf zu decken“, so Erzbischof Dr. Bentz. „Diese humanitäre Katastrophe, die Not, die die Menschen in Gaza tagtäglich erleiden, darf nicht übersehen werden“, fordert der Paderborner Erzbischof.

Mehr als 70.000 Gebäude wurden seit dem 7. Oktober in Gaza zerstört, der Gazastreifen ist von Verwüstung und Zerstörung überzogen. Fast die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens lebt in Notunterkünften. In dieser prekären Situation nimmt das Risiko für übertragbare Krankheiten zu. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz hofft angesichts dieser humanitären Notlage, „dass die Spende des Erzbistums Paderborn eine Ermutigung für die Menschen im Erzbistum ist, selbst mitzuhelfen, für die Menschen in Gaza zu spenden und ihnen dadurch Überlebensperspektiven zu geben.“

Dringend gebrauchte Hilfe

Zwei Organisationen, die in Gaza konkret helfen, sind Caritas international und der Malteserorden mit seiner humanitären Hilfsorganisation Malteser International. Die Malteser arbeiten vor Ort eng mit dem Lateinischen Patriarchat Jerusalem und dessen Gemeinde in Gaza zusammen. Seit Juli 2024 haben die Malteser Hilfslieferungen mit Hygieneartikeln und Lebensmitteln organisiert, die über die Partnergemeinde im Norden Gazas zu den Menschen gelangte – insgesamt wurden so bisher 100 Tonnen Lebensmittel an rund 25.000 Menschen übergeben. Die Hilfslieferungen von Malteser International werden mit 125.000 Euro aus dem Erzbistum Paderborn gefördert, ebenso ein mobiles Hospital in Gaza, in dem Menschen die medizinische Versorgung bekommen, die an anderen Orten nicht mehr möglich ist, weil viele Einrichtungen zerstört sind. 250.000 Euro aus dem Erzbistum Paderborn werden dafür eingesetzt. „1.000 Euro ermöglichen den Einsatz einer mobilen Klinik für einen Monat. 250 Euro unterstützen den Transport von Hilfsgütern“, veranschaulicht Dr. Thomas Weiss, Leiter der Nahostabteilung bei Malteser International, wie Spenden helfen können.

Caritas international kooperiert in Gaza unter anderem mit ihrer Partnerorganisation Catholic Relief Services (CRS) und hat mit ihrer Nothilfe bisher rund 7.500 Familien, das sind etwa 45.000 Menschen, versorgt. In der nächsten Phase werden rund 1.100 Familien, das sind etwa 6.600 Menschen, Hygienekits erhalten. Sollte der Bedarf an Nahrungsmitteln weiter zunehmen, wird CRS statt der Hygienekits verzehrfertige Nahrungsmittelpakete oder eine Kombination aus Hygiene- und verzehrfertigen Nahrungsmittelpaketen verteilen. „Die konkrete Notsituation und das Sicherheitsumfeld können sich jederzeit verändern. Deshalb haben wir uns mit CRS auf einen flexiblen Ansatz geeinigt, der als Reaktion auf die Bedingungen vor Ort kontinuierlich angepasst wird. So kann den Menschen mit dem geholfen werden, was jeweils am dringendsten benötigt wird“, erklärt Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas international.

Humanitäre Hilfe, die ankommt

Caritas und die Malteser sind dankbar, dass das Erzbistum Paderborn ihre Arbeit im Gazastreifen unterstützt. „Humanitäre Hilfe ist dort existenziell nötig. Wir können die leidenden Menschen in dieser umkämpften Zone nicht sich selbst überlassen. Als Christinnen und Christen sind wir dazu aufgerufen, Menschen unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit zu helfen. Und wir erleben, dass unsere Arbeit den Menschen in Gaza ein Stück Hoffnung bringt“, macht Dr. Thomas Weiss von Malteser International deutlich. „Viele tun sich schwer, für die Menschen in Gaza zu spenden. Sie fürchten, dass die Gelder womöglich in die Hände der Hamas kommen und das Leid nur noch vergrößern könnten“, erläutert Dr. Oliver Müller für Caritas international. „Wir sind dankbar, dass das Erzbistum Paderborn mit seiner großzügigen Spende zeigt, dass finanzielle Unterstützung wirksame humanitäre Hilfe ermöglicht.“

Der Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, der anlässlich des 7. Oktobers zum Gebet um Frieden aufgerufen hat, betont, dass das Gebet und jegliche Hilfe allen Menschen im Heiligen Land gelten muss: „Als Kirche ist unser Platz an der Seite derer, die unter den Folgen der Gewalt leiden – gleich welchem Volk, gleich welcher Religion diese Menschen angehören. Als Kirche sind wir Anwalt der Würde aller Menschen.“ Gleichzeitig appelliert Erzbischof Dr. Bentz erneut, mit Spenden zu helfen, „dass Menschen in Gaza ihren Mitmenschen helfen können. Die Lage ist mehr als dramatisch und Hilfe ist mehr als dringend nötig. Dabei geht es um Hoffnung im doppelten Sinn: Unsere Hoffnung auf ein Ende der Gewalt bewegt dazu, den Menschen in Gaza zu helfen. Und unsere Hilfe gibt den Menschen vor Ort neue Hoffnung.“

Spendenmöglichkeiten

 

Malteser Hilfsdienst e.V.

Pax Bank, IBAN: DE10370601201201200012, BIC: GENODED1PA7

Spendenzweck Malteser International / Nothilfe Gaza

 

Caritas international

Sozialbank, IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02,

BIC: BFSWDE33KRL

Spendenzweck: CY01848

Ein Beitrag von:
Redakteurin Team Presse

Maria Aßhauer

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