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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi

Diese Kirche steht im Wege!

Erzbistumskalender 2024: Durch ihre Lage entschleunigt die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Kirchhundem den Alltag

Was den Bekanntheitsgrad und die überregionale Strahlkraft anbelangt, steht die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Kirchhundem hinter der Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung auf dem Kohlhagen zurück. Nicht umsonst wurde der Kohlhagen mit seiner über 500-jährigen Tradition der Begegnung, der Gastfreundschaft und der Offenheit zu einem Geistlichen Zentrum im Erzbistum Paderborn erhoben. Hunderte von Pilgernden strömen Jahr für Jahr in den Wallfahrtsort mit seinen wenigen Bewohnerinnen und Bewohnern.

Doch auch die Pfarrkirche St. Peter und Paul im Hauptort Kirchhundem ist ein Ort von besonderer Spiritualität. Die Architektur der von 1915 bis 1917 errichteten Kirche ist imposant, das frisch sanierte Bruchsteinmauerwerk aus rotem Sandstein lässt Gedanken an eine mittelalterliche Gottesburg aufkommen. Das Gotteshaus ist zudem die Heimatkirche des 1934 in Kirchhundem geborenen Kurienkardinals Paul Josef Cordes, der dort im Jahr 2016 mit der Bevölkerung und begleitet von Freundinnen und Freunden aus Kindheits- und Jugendtagen den 40. Jahrestag seiner Bischofsweihe feierte. „Und natürlich ist die Kirche auch die Glaubensheimat aller Mitglieder unserer Gemeinde“, erzählt Pfarrer Heinrich Schmidt, Leiter des Pastoralen Raumes Kirchhundem.

Schon als er 1990 als junger Vikar in die Gegend kam, fiel ihm St. Peter und Paul als etwas Besonderes, gar Einzigartiges auf. Seit damals wurde die Kirche außen renoviert. „Gerade auch solche Renovierungsschritte lassen mir die Kirche mehr ans Herz wachsen“, bekennt Pfarrer Schmidt.

Eine Kirche, die den Alltag unterbricht

Was aber macht für ihn die Besonderheit der Kirche aus? Sind es die kraftvollen und doch schlanken Sandsteinsäulen, die das Gewölbe tragen und den Blick nach oben lenken? Oder sind es die beiden Orgeln, die ältere davon eine Barockorgel aus dem Jahr 1702? Hat Heinrich Schmidt eine besondere Beziehung zu den Skulpturen der Patrone Peter und Paul entwickelt – wie die Barockorgel auch um das Jahr 1700 entstandene Werke des Westfälischen Barocks? Oder stellt für den Priester der spätgotische Kruzifixus den wahren Reichtum der Kirche dar?

Die Kunstschätze und die Besonderheiten von Kirchenausstattung und -architektur sind für Heinrich Schmidt allesamt von Bedeutung. Das Besondere an der Kirche entsteht für ihn aber aus ihrer Lage. Der Kirchenneubau von 1915 bis 1917 wurde quer zur alten Kirche errichtet und weist demnach eine Süd-Nord-Richtung aus. Seitdem zieht sich die Hundemstraße im engen Halbkreisbogen um das imposante Gebäude herum. „Diese Kirche steht buchstäblich im Wege“, sagt Pfarrer Schmidt. „Sie nimmt das Tempo aus dem Straßenverkehr, unterbricht den Alltag, zieht mit ihrem Turm den Blick nach oben und erinnert die Menschen an eine andere, eine höhere Wirklichkeit.“ Die Kirche als Gebäude, so Pfarrer Schmidt weiter, zeige den Menschen, auf wen wir zugehen. Genau diesen Auftrag hat nach seiner Auffassung die Kirche als Institution: die Menschen zu Christus zu führen und Gott in die Welt zu bringen, wie es schon die Gottesmutter Maria getan hat.

Bei der Wallfahrt auf dem Kohlhagen führt der Weg zu Christus über die Marienfrömmigkeit und das Pilgern als Erlebnis. Bei St. Peter und Paul steht die Eigenschaft als Gemeindekirche im Vordergrund. „Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt“, zitiert Pfarrer Schmidt Papst Benedikt XVI. „Deshalb gibt es keine Konkurrenz zwischen der Gemeindekirche im Tal und der Wallfahrtskirche auf dem Berg, sondern nur ein schönes Miteinander.“

St. Peter und Paul Kirchhundem

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