Der aus über zwei Millionen Backsteinen bestehende Ziegeldom St. Clara in Dortmund-Hörde, der Padberger Dom St. Maria Magdalena, der Kiliansdom in Iserlohn-Letmathe, der Keppeler Dom St. Augustinus in Hilchenbach-Dahlbruch oder der Patrokli-Dom in Soest: Etliche imposante Kirchen im Erzbistum Paderborn tragen im Volksmund den Ehrentitel „Dom“. Im eigentlichen Sinn jedoch, von Bischofssitz und Kathedralkirche, gibt es im Erzbistum Paderborn lediglich drei Domkirchen – und selbst bei gnädiger Zählweise sind es nur dreieinhalb. Der bereits erwähnte Patrokli-Dom in Soest war immerhin Zweitsitz der Kölner Erzbischöfe in ihrer Eigenschaft als Herzöge von Westfalen.
Drei wahrhaftige Domkirchen
Die wichtigste und bekannteste unter den drei echten Domkirchen im Erzbistum ist natürlich der Hohe Dom St. Maria, St. Liborius, St. Kilian in Paderborn. Der zweite Dom steht in Minden. Von der Gründung des Bistums Minden im Jahr 800 bis zu seiner De-facto-Auflösung nach dem Dreißigjährigen Krieg war St. Gorgonius und St. Petrus Apostel zu Minden Bischofssitz. Und die dritte Domkirche? Sie ist ebenfalls weithin bekannt, aber eben nicht als Kathedrale, sondern als Klosterkirche der Abtei Corvey, deren karolingisches Westwerk 2014 von der Unesco in den Katalog der Weltkulturerbestätten aufgenommen wurde.