Eine Bekannte berichtet mir: „Ich trage seit Jahren jeden Tag meinen absoluten Lieblingsring. Wie Gott begleitet er mich bei allem, was ich tue und erlebt alles mit mir mit. Immer wenn ich das Gefühl habe, Gott ist sehr nah – oder auch: ich brauche ihn jetzt! – dann drehe ich den Ring um. Seine Steinchen drücken sich dann leicht in meine Handinnenfläche. So ist Gott noch präsenter.“
Ob Heiligenbildchen oder Lieblingspsalm, geprägte Münzen, Engelsfiguren, Ikonen oder Tätowierungen: Es gibt noch unzählige weitere Glaubenssymbole, die zu unserem persönlichen Begleiter werden können. Manchmal auch ganz heimlich, still und leise. Ich selbst habe beim Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin eine winzige, silberne Marienmedaille geschenkt bekommen und trage sie seitdem im Portemonnaie. Erst als Erinnerung an das schöne Erlebnis, dann aus Gewohnheit – und mittlerweile auch irgendwie als Lebensbegleiter. Oft habe ich sie schon verloren geglaubt. Aber diese kleine Medaille hat über all die Jahre jede neue Geldbörse, jeden Urlaub, jedes Kramen nach dem Einkaufschip geduldig mitgemacht.
Manchmal ist es vielleicht auch im Erwachsenenleben noch wie bei den Kindern: Ohne bewusste Entscheidung, eher zufällig entsteht eine Verbindung zu einem Glaubenssymbol und wächst über die Jahre „an uns fest“. So wie Hasi, der anfangs eins von zahllosen Kuscheltieren und dann irgendwann unentbehrlich ist.