Drei exemplarische Fragen, die Thema waren beim Priesterkonvent am Donnerstag in Paderborn: Was bedeuten die hohen Austrittszahlen, was heißt das für die Identität des Erzbistums Paderborn und wie lässt sich der Wandel, der sich gerade vollzieht, möglichst gut gestalten? Pfarrer Ludger Keite aus Dortmund eröffnete als Moderator die Veranstaltung mit einem Zitat von Nelson Mandela „Mögen deine Entscheidungen deine Hoffnung widerspiegeln, nicht deine Ängste“.
Es soll auch auf das Schöne geblickt werden und nicht nur auf die Dinge, die Sorge bereiten. Dieser Tag soll den Teilnehmenden Zuversicht schenken, Fragen Raum geben und die Chance, tiefer miteinander ins Gespräch zu kommen.
„Kein Patentrezept, aber Spuren und Orientierungspunkte“
Denn alle erleben zwar den synodalen Prozess in Deutschland und auch auf Weltebene, aber wie erleben die Teilnehmenden Synodalität hier bei uns im Erzbistum Paderborn konkret? Die Mehrheit zeigte sich bei dieser Frage eher optimistisch. Viele Priester sind hoffnungsvoll und sehen, dass sich etwas bewegt. Aber auch skeptische Stimmen meldeten sich zu Wort. „Ich habe in der Vergangenheit leider auch schon Entscheidungen miterlebt, die ich nicht immer als synodal empfunden habe“, hieß es beispielsweise.
Weiter ging es mit einem Impulsvortrag von Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck, der nachdenklich stimmte. Er spüre derzeit viel Wut und Ärger gegenüber der Kirche – auch besonders in den sozialen Medien – und habe zunehmend den Eindruck, dass innerhalb der Kirche inzwischen auch eine gewisse Form von Dankbarkeit für den priesterlichen Dienst abhanden komme.
Hinzu kommen die unterschiedlichen Krisenphänomene wie beispielsweise der dramatische Verlust an gesellschaftlicher Relevanz oder die Kirchenaustritte, die allesamt Ausdruck einer Zeit des Übergangs sind. In „Übergangszeiten“ zu leben, das habe immer auch etwas Fragiles, Ungewisses und Herausforderndes, das man aushalten und meistern müsse: Wie geht es jetzt weiter? „Es gibt kein Patentrezept, aber Spuren und Orientierungspunkte, die wir aufgreifen müssen“, betont Dr. Bredeck.