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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Kinder lieben die Regenbogenfarben

Die Himmelstreppe am Hennedamm in Meschede ist ein Ort von besonderer Spiritualität

Über die Brünnekenkapelle ist schon viel geschrieben worden. Schließlich handelt es sich um die älteste Marienwallfahrtsstätte Westfalens, wenn nicht ganz Deutschlands. Seit 1171 pilgern die Menschen zur Kapelle am Brünneken, wie die Quelle des kleinen Baches Bohmke in Salzkotten genannt wird. Auch die Baugeschichte der Kapelle, die 1851 an der Stelle eines maroden Vorläuferbaus aus dem 17. Jahrhundert errichtet wurde, ist bestens dokumentiert. Der Verner Ortsvorsteher und Großbauer Heinrich Bathe, gleichzeitig Eigentümer des Brünnekengeländes, beantragte am 17. Februar 1851 beim Generalvikariat in Paderborn, eine neue Kapelle bauen zu dürfen. Für die Kosten wolle er, wie er in der Eingabe schrieb, selbst aufkommen, nur vier Eichen aus dem Kirchenwald sollte die Pfarrgemeinde beisteuern.

Eine ganz persönliche Erinnerung

Nachdem so Vieles schon bekannt ist, fällt es schwer, die Geschichte der Brünnekenkapelle noch weiter zu erzählen – gäbe es nicht achteinhalb Autostunden weiter Richtung Süden den Augustiner-Chorherrn Rüdiger Weinstrauch, der eine ganz persönliche Version dieser Geschichte kennt: „Ich bin in Verne aufgewachsen, mein Elternhaus war keinen halben Kilometer Luftlinie vom Brünneken entfernt“, sagt der Ordensmann. Entsprechend viele Sonntagsspaziergänge mit den Eltern führten ihn zu der kleinen Kapelle. Auch erinnert er sich gern daran zurück, wie er als Kind mit einer Kelle Wasser aus der Quelle geschöpft hat. Als Messdiener war er in dem Kapellchen allerdings nie im Einsatz. „Mir wurde in der Kirche immer schlecht“, erzählt Rüdiger Weinstrauch mit einem Lachen. „Nach einiger Zeit hat mich der Pastor nicht mehr als Messdiener aufgestellt.“

Was dem Westfalen der Dickkopf ist, ist dem Südtiroler sein Sturschädel

Diese eher schlechten Startvoraussetzungen hinderten Weinstrauch nicht daran, eine Laufbahn als Priester einzuschlagen. Er war hin- und hergerissen zwischen dem Leben als Priester in einer Pfarrei und dem Leben in einem Orden. Erfüllt wurden ihm beide Wünsche bei den Augustiner-Chorherren, die als Orden selbst Pfarreien betreiben. Weil es im Erzbistum Paderborn aber keine Chorherren mehr gab, trat Weinstrauch 2001 in das Stift Neustift nahe Brixen in Südtirol ein. In den ersten Jahren lebte er im Kloster, mittlerweile betreut er mehrere Pfarreien im Pustertal. Dort hat er sich gut eingelebt, auch weil es wenig Mentalitätsunterschiede zwischen den Menschen in seiner alten und neuen Heimat gibt: „Was dem Westfalen der Dickkopf ist, ist dem Südtiroler sein Sturschädel“, sagt Herr Rüdiger, so die korrekte Anrede des Ordenspriesters.

Eine innere Verbundenheit

Mit seinem geografischen Abstand wuchs die innere Verbundenheit zur Pfarrkirche St. Bartholomäus in Verne und zur Brünnekenkapelle. Deshalb zieht es Rüdiger Weinstrauch Ende Juli regelmäßig in die alte Heimat: „Libori und das Verner Schützenfest darf ich nicht verpassen und natürlich gehört zu so einem Besuch der Gang zum Brünneken.“ Aufmerksam aus der Ferne verfolgte Rüdiger Weinstrauch auch die 2020 abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten am Gebäude. Besonders erfreut ist er darüber, dass bei der Wiederherstellung Fresken gefunden wurden, die zur ersten Ausstattung der Kapelle gehört haben. „Die Bilder wirken auf mich beinahe wie moderne Kunst“, berichtet Weinstrauch. „Natürlich war hier kein großer Künstler am Werk, aber man spürt durchaus klassizistische Einflüsse und neben einem gewissen Kunstwillen auch viel Frömmigkeit.“

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

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