logocontainer-upper
Erzbistum Paderborn
logocontainer-lower
© Africanstar / Shutterstock.com

Ein Vogel mit Historie

Symbole des Friedens: Die Friedenstaube mit Ölzweig

Symbole des Friedens: Die Friedenstaube mit Ölzweig

Tauben sind nicht unbedingt überall gern gesehene Gäste. Vor allem in Innenstädten gibt es zahlreiche Abwehrmechanismen, die sie davon abhalten sollen die Städte zu verunreinigen. Tauben zeigen zudem ein sehr komplexes Sozialverhalten, die Verhaltensforschung glaubt sogar, so etwas wie Freundschaften in einem Taubenschwarm erkennen zu können. Zum Verhaltensrepertoire der Tauben zählt aber auch, dass sie bei Grenzverletzungen nicht fackeln und ihre Revierkämpfe mit ziemlicher Härte ausfechten. Wie hat es nun die Taube geschafft trotzdem zu einem Friedenssymbol zu werden? Dies liegt mitunter daran, dass Tauben die Hauptbeute der Falken sind, denen seit jeher kriegerische Eigenschaften zugeschrieben werden.

Darüber hinaus war die Taube als Symbol stets vieldeutig. Schon in der Antike stand sie nicht nur für Reinheit und Frieden, sondern als Begleiterin der altorientalischen Liebesgöttin Astarte und ihrer griechischen Entsprechung Aphrodite auch für Sexualität. Diese Bedeutung behielt die Taube in der christlichen Ikonografie als Begleittier der Luxuria oder Wollust, eine der sieben Todsünden, bei. Als Attribut der Gottesmutter Maria steht die weiße Taube für die Jungfräulichkeit. Und, um das Wichtigste nicht zu vergessen, symbolisiert die Taube den Heiligen Geist.

Die Taube und die Arche Noah

Eine besondere Bedeutung als Friedensbote erlangt die Taube in der Noah-Erzählung des Alten Testaments. Nach vierzig Tagen entlässt Noah zunächst einen Raben auf einen Erkundungsflug, der jedoch immer wieder zur Arche zurückkehrt. Auch eine anschließend ausgesandte Taube kehrt zunächst zurück. Nach sieben Tagen erneut ausgesandt, bringt die Taube einen frischen Ölzweig mit. Nach sieben Tagen abermals ausgesandt, kehrt die Taube nicht mehr zurück. Die Erde war wieder bewohnbar geworden, der Konflikt zwischen Gott und den Menschen war beigelegt.

Öl gab es nur in Friedenszeiten

Wie bereits in der Noah-Erzählung treten Taube und Ölzweig (oder Olivenzweig) oftmals gemeinsam als Friedenssymbol auf. Kulturhistorisch rührt der Ölzweig als Friedenssymbol daher, dass das Öl der Oliven im gesamten Mittelmeerraum seit der Bronzezeit als Nahrungsmittel dient. Um den Feind zu schwächen, setzten Angreifer bei kriegerischen Auseinandersetzungen in der Antike und im Mittelalter häufig die vor den Toren der Städte gelegenen Olivenhaine in Brand. Im Umkehrschluss konnte Öl also nur in Friedenszeiten reichlich fließen.

Der Olivenkranz (Kotinos) war der einzige Siegespreis bei den antiken olympischen Spielen, die ebenfalls ein Friedenszeichen setzen. Der Kranz ist ein Zeichen für Tugend und Ruhm.

Im Alten Testament ist der Ölbaum zusammen mit dem Rebstock und dem Feigenbaum ein Zeichen für das Gelobte Land. Das aus der Olive gewonnene Salböl spielt auch in der christlichen Liturgie eine bedeutende Rolle.

Mehr aus dem Themenspecial "Zeichen des Friedens":

Weitere Einträge

Libori-Büste, Federzeichnung (laviert und koloriert) von Johann Theodor von Imbsen, 1735

Unser Glaube Liborius, der Jubilar!

Eine Federzeichnung aus den Beständen des Erzbistumsarchivs aus dem Jahr 1735 lässt erahnen, was bei hundertjährigen Libori-Jubiläen passiert
© Tobias Schulte / Erzbistum Paderborn

Unser Glaube Eine Kirche zum Kopf-in-den-Nacken-Legen

Erzbistumskalender 2024: St. Bernhard in Welver ist westfälischer Barock in Reinform und höchster Harmonie
© Erzbistum Paderborn

Unser Glaube Grund Nr. 205: BEI GOTT SIND WIR ALLE GAST

Initiative 1000 gute Gründe: 12 gute Gründe für das Jahr 2024 – Juli
Kontakt
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit