1960 gründeten Priester aus Le Mans und Paderborn eine Bruderschaft, die den „Liebesbund“ nach dem Zweiten Weltkrieg neu beleben sollte. Heute gehören zur Liborius-Fraternität alle Interessierten aus beiden Diözesen, die diesem ganz besonderen Beispiel deutsch-französischer Freundschaft ihr Gesicht geben. Seit einigen Jahren besuchen sich über die beiden Jugendabteilungen der Fraternität auch wieder Jugendliche aus Le Mans und Paderborn. „Die Jugendlichen erleben eine alte Freundschaft ganz lebendig und bringen sich selbst mit hinein“, macht Pastor Küchler deutlich. Während er die deutsche Jugendabteilung der Fraternität leitet, ist sein Pendant auf französischer Seite bei den Jugendlichen Vikar Marc Isnard. Mehrere hundert junge Menschen haben in den vergangenen Jahren die Wege nach Le Mans oder Paderborn gefunden.
Ein Freundschaftsvertrag sei eine „Beziehung auf Kredit“, sagt Pastor Küchler. „So ist auch der ‚Liebesbund ewiger Bruderschaft‘ vor allem ein Versprechen. Ein Versprechen, das jede Generation neu durch eigene Freundschaften erfüllen darf, kann und muss, damit es kein leeres Versprechen wird.“ Durch die fast zwölf Jahrhunderte seit Bestehen des „Liebesbundes“ habe das unterschiedlich ausgesehen, „meist in Form von Briefen oder von seltenen Besuchen, immer aber in unserem Fall durch gemeinsames Gebet füreinander“, betont der Leiter der deutschen Jugend-Fraternität.