„In dieser schwierigen Zeit müssen wir einander Hoffnungsgeschichten erzählen“, rief der Paderborner Erzbischof die Gläubigen im Hohen Dom und über den Live-Stream in seiner Predigt auf. Dies seien Geschichten von geglücktem Leben, Geschichten von Krisen, aber auch von Leidenschaft und Kraft, von Gemeinschaft und Solidarität. „Vor allem Kinder brauchen Hoffnungsgeschichten, aber wir Erwachsenen ebenso“, unterstrich der Paderborner Erzbischof. Die Bibel biete eine Fülle ermutigender Geschichten. Mit seinem diesjährigen Hirtenbrief zur Fastenzeit bringe er seine Hoffnung zum Ausdruck, „dass die Zeit nach der Pandemie eine Zeit des Miteinanders sein wird, eine Zeit der Solidarität mit den Anderen und mit der ganzen Schöpfung“.
Gerettet auf Hoffnung hin
Erzbischof Becker erinnerte zudem an die Geschichte des katholischen Paters Jacques Mourad, der in seinem Kloster in Syrien um Aussöhnung mit den benachbarten Muslimen bemüht war. 2015 wurde er von Milizen des Islamischen Staats entführt, über Monate gefangen gehalten und misshandelt. Doch er überlebte und konnte dank der Hilfe befreundeter Muslime fliehen. „Hoffnung blieb sein zentrales Motiv, Hoffnung auf Frieden und auf gegenseitige Solidarität“, beschrieb Erzbischof Becker die Haltung von Pater Jaques Mourad. „Wir Christinnen und Christen vertrauen darauf, dass es eine Hoffnung gibt, die größer ist als wir selber. Wir sind gerettet auf Hoffnung hin, auf ‚Hoffnung in Solidarität‘, bis zum letzten Atemzug.“