In der Gemeinde Welver stehen zwei Kirchen dicht an dicht. „Und eine ist schöner als die andere“, sagt Meinolf Schultebraucks zur Begrüßung. Die Kirche St. Albanus und Cyriakus ist die ältere. Sie wurde im 12. Jahrhundert im Stil der Romanik erbaut und ist damit noch etwas älter als die um 1240 gegründete Abtei der Zisterzienserinnen in Welver. Lange Zeit war St. Albanus und Cyriakus beides: Kloster- und Gemeindekirche. Nach der Reformation wurde das Gotteshaus zusätzlich die Heimat der evangelischen Gemeinde und bekam auf diese Weise eine Dreifachfunktion. Meinolf Schultebraucks hätte vieles zu erzählen über die heute evangelische Kirche St. Albanus und Cyriakus und über die Ökumene, die in Welver gelebt wird. Trotzdem lenkt er nun seine Schritte hinüber zur benachbarten katholischen Kirche St. Bernhard, denn: „Wenn Sie westfälischen Barock in höchster Harmonie erleben wollen, müssen Sie St. Bernhard gesehen haben!“
Einen kenntnisreicheren Kirchenführer als Meinolf Schultebraucks kann man sich nicht wünschen. Seine Begeisterung steckt an, und – kein Zweifel! – der Mann hat etwas zu sagen: Schultebraucks ist nicht nur doppelt promovierter Pädagoge und Sozialwissenschaftler, der mit über 70 noch einen Lehrauftrag an der TU Dortmund hat, sondern auch engagierter Christ, der in seiner Gemeinde als Ehrenamt den Begräbnisdienst übernommen hat. Auch als Buchautor und Chronist hat er sich einen Namen gemacht. Unter anderem schrieb er gemeinsam mit seinem Freund Rudolf Fidler das im Jahr 2007 im Bonifatius-Verlag erschienene Buch „Das Zisterzienserinnenkloster St. Mariae zu Welver und seine Pfarr- und Klosterkirche St. Bernhard“.