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Erzbistum Paderborn
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© Heiko Appelbaum / Erzbistum Paderborn

Eine Wallfahrt, die seit Jahrhunderten Menschen verbindet

Wallfahrt zur „Trösterin der Betrübten“ in Werl: Beim Patronatsfest Mariä Heimsuchung rückt Werl in das Zentrum der Gläubigen / Pontifikalamt mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz

Das westfälische Werl ist weit über die Hellweg-Region als Marien-Wallfahrtsort bekannt. Alljährlich besuchen tausende Gläubige den Ort, an dem seit mehr als 360 Jahren das Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ verehrt wird. In jedem Jahr wallfahren Anfang Juli Christen aus zahlreichen Gemeinden nach Werl, um am Fest „Mariä Heimsuchung“ einem Ereignis zu gedenken, über das im Lukas-Evangelium berichtet wird: Maria macht sich nach der Verkündigung der Geburt Jesu auf den Weg, um ihre Verwandte Elisabeth zu besuchen – deshalb „Heimsuchung“.

© Heiko Appelbaum / Erzbistum Paderborn

In diesem Jahr waren Pilgergruppen aus Arpe, Delbrück, Stift Hildesheim, Lenhausen, Olpe und Warstein zum Patronatsfest nach Werl gekommen. Sie begrüßten gemeinsam eine Fußpilgergruppe aus Much, die jetzt ihr 250. Wallfahrtsjubiläum feierte. Die Gruppe wurde im Rahmen der Eröffnungsandacht zum Patronatsfest von Generalvikar Dr. Michael Bredeck besonders herzlich willkommen geheißen.

Das Pontifikalamt zum Patronatsfest feierte der neue Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz nach der Verabschiedung der Pilgergruppe Warstein auf dem Kreuzwegplatz neben der Wallfahrtsbasilika. Mehrere hundert Gläubige hatten sich unter dem Schatten mächtiger Bäume zur Gottesdienstfeier versammelt. Neben dem perfekten Wetter trug zum großen Zuspruch sicher auch die Neugier auf den neuen Erzbischof bei.

© Heiko Appelbaum / Erzbistum Paderborn

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz wurde mit freundlichen Worten vom Wallfahrtsleiter Pastor Dr. Gerhard Best willkommen geheißen. Der Seelsorger verdeutlichte in seinem Grußwort, dass Wallfahrten immer auch zu guten Begegnungen beitragen und damit wichtiger denn je sind.

Diesen Begegnungs-Aspekt nahm Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seiner Predigt auf: „Wir brauchen in unserer Kirche auch künftig solche Orte und Ereignisse, in denen vertiefte Begegnungen miteinander und mit Gott ermöglicht werden: besondere Kirchorte wie Werl, zu denen Menschen aufbrechen können und Begegnung erleben.“ Der Paderborner Erzbischof schlug den Bogen von der Begegnung zur Bewegung und brachte den Gläubigen vor Ort damit die Verbindung zu Maria nahe: „Maria macht sich auf den Weg. Wer aufbricht und nicht sitzen bleibt, wer sich auf den Weg macht, bei dem kommt auch innerlich etwas in Bewegung. Das gilt auch für uns als Kirche. Es muss uns gelingen, uns als Kirche – als Erzbistum – als Gemeinde vor Ort – in Bewegung zu kommen. Das Festgefahrene festzuhalten, hilft uns nicht weiter. Schon immer war es ein großartiges Bild, die Kirche als ‚das pilgernde Volk Gottes unterwegs‘ zu bezeichnen. Und wenn uns in unserer Zeit die gleiche Frage wie Maria umtreibt – Wie geht es weiter, was bringt die Zukunft? – dann möchte ich uns ermutigen: Wenn wir es wirklich mit Gott zu tun bekommen, dann werden wir nicht erstarren, sondern uns verändern und aufbrechen.“

Die anschließende Sakramentsprozession verweilte an der Segens-Station neben der Propsteikirche St. Walburga. Das Gnadenbild im Zentrum führte der Weg die Menschen durch die Werler Innenstadt und wieder zurück in die prächtig geschmückte und dezent beleuchtetet Basilika.

Unter großer Anteilnahme gab es schließlich den feierlichen Abschluss in der Wallfahrtsbasilika mit Te Deum und Sakramentalem Segen.

Hier sorgte die Bläsergruppe Altenessen, die bereits das Pontifikalamt musikalisch begleitet hatte, für ein eindrucksvolles Raum-Klangerlebnis. Dieses wurde durch einen Dudelsack-Spieler auf der Orgel-Empore vervollkommnet und ein langer Schlussapplaus rundete den Wallfahrts-Mittag ab.

Das diesjährige Motto der Feierlichkeiten zum Patronatsfest – die dem Matthäus-Evangelium entstammende Sentenz „Ihr seid das Salz der Erde“ hat einen engen Bezug zum Wallfahrtsort: Die Tradition der Salzgewinnung besteht in Werl seit dem 13. Jahrhundert und war auch ein Grund dafür, dass sich im Jahr 1774 eine Gruppe aus Much auf den Weg nach Werl machte, um hier Salz zur Bekämpfung einer Viehseuche zu erwerben. Werl gehört zu den ältesten westfälischen Salinenorten. Sichtbares Zeichen ist heute die Saline im Kurpark.

Text und Fotos: Heiko Appelbaum

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