„Ich hatte diese ganzen Ratgeber total satt. Das brachte mich überhaupt nicht weiter.“ Andreas Senge zeigt auf einen Stapel Bücher. Bekannte und weniger bekannte Autoren, Trauerbegleiter und sonstige Experten stapeln sich neben dem Kamin. „Ich habe bis heute nicht wirklich verstanden, wie ich den Verlust annehmen oder akzeptieren soll“, sagt der 63-Jährige. Im Oktober 2022 hat er seine Frau Bettina verloren.
Bis dahin, erzählt Senge, konnten die beiden sechs Jahre ihren Ruhestand genießen. In Meschede im Sauerland und auf Fuerteventura, ihrer zweiten Heimat. Auf der kanarischen Insel sind die beiden auch im Oktober 2022, als bei Bettina Senge ein Aneurysma reißt. Es geht alles ganz schnell. Der ruhige Lebensabend wird für Andreas Senge zur großen Trauer.
Es ist gut ein Jahr her, da fällt Senge die vorherige Ausgabe dieses Ostermagazins des Erzbistums Paderborn in die Hände. Das Thema: Hoffnung. Wieder so ein Ratgeber? Ein Interview mit einem Priester und Psychologen macht ihn neugierig. Die Kurzfassung: Für Hoffnung brauche es ein Fundament im Leben, einen Lebensinhalt oder ein Lebensziel. Ein Lebensziel? Was könnte das für Andreas Senge sein? Er hat da eine Idee, aber ein bisschen verrückt kommt er sich damit schon vor. Zuerst will er mit dem Priester aus dem Magazin darüber sprechen.