Dieser Schutz des Lebens sei ein zentrales Thema und werde sehr kontrovers diskutiert. Das zeige die aktuelle Debatte. Die Fragen des Lebensschutzes seien äußerst komplex und bewegten die Menschen stark. Natürlich gebe es Konfliktsituationen, die besonders tragisch seien und herausforderten. Dann seien Information, Beratung und Begleitung besonders wichtig. Doch „die Grundannahme allen menschlichen Lebens, die uns jederzeit leiten kann, darf dabei gewiss nicht übergangen werden“.
„Geschenktes menschliches Leben ist niemals beliebig und verfügbar“, macht Erzbischof Hans-Josef Becker seinen Standpunkt klar. Die Achtung vor jedem Menschen liege begründet in seiner unveräußerlichen Würde als Person, in seiner besonderen Stellung als Geschöpf und Ebenbild Gottes von Anfang an. Schon die Infragestellung des Lebensschutzes besonders an Beginn und Ende der menschlichen Existenz sei gefährlich und fragwürdig. Eine solche Infragestellung werde nicht folgenlos bleiben. „Ich bin überzeugt: Es ist unsere Pflicht und Verantwortung als Christinnen und Christen, uneingeschränkt für den Schutz des menschlichen Lebens einzustehen. Das gilt vor allem auch für menschliches Leben, das sich nicht selbst schützen kann.“
Beratung und Hilfe
Vor diesem Hintergrund fordert Erzbischof Becker weiterhin, einer „Kultur des Lebens“ Raum zu geben. Im Füreinander-Da-Sein seien Lösungen und Hilfen zu suchen, die dem Leben von Mutter und Kind dienten. Das Erzbistum Paderborn bietet über die Caritas und auch in Zusammenarbeit mit anderen Trägern den Schwangeren Beratung und Hilfe an. Zentrales Ziel ist es dabei, der Mutter das „Ja“ zu Ihrem Kind zu ermöglichen und sie dann darüber hinaus auch weiter zu unterstützen.
Das Erzbistum Paderborn engagiert sich im Bereich des Lebensschutzes auf vielfältige Weise. Dazu gehören auch Stellungnahmen, Gesprächs- und Begleitungsangebote, Bildungs- und Aufklärungsveranstaltungen, Tagungen und Akademieprogramme oder die Beteiligung an öffentlichen Kundgebungen und Demonstrationen. Auch viele Christinnen und Christen setzen sich persönlich für den Lebensschutz ein. „Ein überzeugter Einsatz für den Schutz des Lebens – natürlich auch des ungeborenen Lebens – wird aus christlicher Sicht unerlässlich sein, auch wenn es in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit anderen Anschauungen und Meinungen zu herausfordernden und kontroversen Debatten kommen kann“, erklärt Erzbischof Hans-Josef Becker.