Die Wewelsburg bei Büren ist ein historisch schwer belasteter Ort. Das zeigen die automatisch vervollständigten Suchanfragen auf Google. Die vom Algorithmus vorgeschlagenen Begriffe im Zusammenhang mit Wewelsburg lauten: Castle, SS, Schwarze Sonne, Okkultismus, Jugendherberge, Hakenkreuz.
Ein paar Klicks weiter gibt es die historischen Fakten: Die zwischen 1603 und 1609 an der Stelle einer Burg aus dem Mittelalter errichtete Schlossanlage der Fürstbischöfe von Paderborn wurde im Nationalsozialismus zu einer SS-Burg umgebaut. Nach dem Wunsch Heinrich Himmlers sollte die Burg das weltanschauliche Zentrum der SS sein, eine Kult- und Weihestätte der nationalsozialistischen Elite. Die Pläne waren gigantisch. Himmler hatte vor, den gesamten Ort Wewelsburg umzusiedeln und um das alte Schloss herum auf fast einem Quadratkilometer eine neue Burg aus dem Boden zu stampfen. Zur Umsetzung kam der Plan glücklicherweise nicht, nur die Kernanlage wurde nach den Vorstellungen der Nationalsozialisten umgebaut. Dabei entstand im „Obergruppenführersaal“ das Bodenornament einer „Schwarzen Sonne“ aus drei übereinandergelegten Hakenkreuzen.
Bei der Realisierung ihres Bauvorhabens setzten die Nationalsozialisten KZ-Häftlinge ein und errichteten dazu am Ortsrand von Büren-Wewelsburg das Konzentrationslager Niederhagen. Das Ziel lautete Vernichtung durch Arbeit. Viele Häftlinge starben an Unterernährung und Krankheiten oder wurden zu Tode geprügelt.